Kann durch intraoperatives Neuromonitoring die Komplikationsrate bei spinalen Eingriffen reduziert werden?
Anfrage
Kann durch intraoperatives Neuromonitoring die Komplikationsrate bei spinalen Eingriffen reduziert werden?
Ergebnisse
Wir haben eine retrospektiv durchgeführte Studie gefunden, die die Komplikationsraten bei Eingriffen an der Wirbelsäule mit und ohne Neuromonitoring vergleicht (1). Darin wird die Komplikationsrate nach spinalen Eingriffen an 85 640 Personen mit und ohne Neuromonitoring bei folgenden vier Operationsarten verglichen: anteriore zervikale Diskektomie und Fusion, lumbale Fusion, lumbale Diskektomie, lumbale Laminektomie. Neurologische Komplikationen innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff traten bei den vier Operationsarten mit einer Rate von 0,1 Prozent bis 1,2 Prozent auf.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei Bandscheiben-Operationen (anteriore zervikale Diskektomie und Fusion, lumbale Fusion, lumbale Diskektomie) keine Unterschiede bei den neurologischen Komplikationsraten mit oder ohne spinalem Neuromonitoring gibt. Bei lumbalen Laminektomien zeigt die Studie zwar, dass neurologische Komplikationen mit Hilfe eines spinalen Monitorings gesenkt werden könnten (0 Prozent: 0 von 595 bzw. 1,18 Prozent: 35 von 2966 Personen; p<0,0024). Aufgrund der insgesamt geringen Rate an neurologischen Komplikationen bei lumbalen Laminektomien kann jedoch keine sichere Aussage darüber getroffen werden, ob das spinale Neuromonitoring tatsächlich Vorteile bringt. In der Studie wurde nicht angegeben, welche Arten von Neuromonitoring verwendet wurden und ob es gegebenenfalls Unterschiede in den Endpunkten gab.
Stärke der Evidenz
Ausführliche Beantwortung
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