Plättchenaggregationshemmer und Shunt bei Hydrozephalus

Anfrage

Gibt es Studien, die zeigen, ob PatientInnen mit Hydrozephalus, die mit einem Shunt behandelt wurden und Plättchenaggregationshemmer einnahmen, ein höheres Risiko für Komplikationen haben als PatientInnen ohne Plättchenaggregationshemmer?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden eine retrospektive Beobachtungsstudie mit 41 PatientInnen, die aufgrund eines Hydrozephalus nach Stent-assistierter Coil-Okklusion eines rupturierten intrakraniellen Aneurysmas einen ventrikulo-peritonealen Shunt erhielten (1). Die Daten wurden 2010 bis 2019 auf der Intensivstation eines koreanischen Krankenhauses erfasst. Bei elf PatientInnen wurde eine duale Antiplättchentherapie (DAPT) ohne Pause vor der ventrikulo-peritonealen Shunt-Operation fortgesetzt. In der Kontrollgruppe erhielten 30 PatientInnen statt DAPT überbrückend 600 mg Ibuprofen zweimal täglich für fünf Tage. Eine Bildgebung zur Feststellung von Blutungen oder Ischämien wurde innerhalb von 24 Stunden und erneut sieben Tage nach der Operation durchgeführt. Unter den Personen, die eine DAPT trotz Shunt-Implantation fortsetzten, war der Anteil mit Hypertonie oder Diabetes mellitus gering höher, Gerinnungsparameter waren in beiden Gruppen vor Shunt-Implantation vergleichbar.

Resultate

  • Blutungen: Es traten fünf Blutungen auf, die mit der ventrikulo-peritonealen Shunt-Implantation in Verbindung standen (1), vier davon in der DAPT-Gruppe mit insgesamt elf Studienteilnehmenden (36,4 Prozent), eine in der Kontrollgruppe mit 30 Personen (3,3 Prozent). Der Unterschied zwischen den Gruppen war statistisch signifikant (Relatives Risiko [RR] 10,91; 95% Konfidenzintervall [KI]: 1,36–87,29). Alle Blutungen waren subklinisch und von geringem Volumen (1,65±0,44 cm3).

 

  • Thromboembolische Ereignisse: Es traten im Beobachtungszeitraum keine Stent-assoziierten Ischämien auf (1).

 

Vertrauen in das Ergebnis

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

 

Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick

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