Gibt es Studien, die die Sicherheit einer intravenösen Haloperidolgabe hinsichtlich kardialer Nebenwirkungen mit der Sicherheit einer i.m oder oralen Gabe von Haloperidol bei erwachsenen psychiatrischen PatientInnen vergleichen?

Anfrage

Gibt es Studien, die die Sicherheit einer intravenösen Haloperidolgabe hinsichtlich kardialer Nebenwirkungen mit der Sicherheit einer i.m oder oralen Gabe von Haloperidol bei erwachsenen psychiatrischen PatientInnen vergleichen?

Ist bei Anwendung von intravenösem Haloperidol bei erwachsenen psychiatrischen PatientInnen auf einer Allgemeinstation ein laufendes EKG-Monitoring für die Kontrolle der QT-Zeit notwendig?

Ergebnisse

Wir haben keine Studien gefunden, die die Sicherheit von intravenösem (i.v) Haloperidol mit einer intramuskulären oder oralen Verabreichung verglichen. Es konnten lediglich Fallberichte und Fallserien eruiert werden, die über Torsade-de-Pointes Tachykardien bei Anwendung von Haloperidol i.v. berichteten. Die Haloperidol Injektionslösung wurde von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) lediglich für die intramuskuläre Anwendung zugelassen. Die FDA veröffentlichte 2007 aufgrund der Fallberichte über plötzliche Todesfälle und Torsade de Pointes-Tachykardien in Zusammenhang mit Haloperidol i.v. folgende Warnhinweise:

  • Höhere Dosen und die intravenöse Verabreichung von Haloperidol scheinen mit einem höheren Risiko einer QT-Zeit-Verlängerung und Torsade de Pointes-Tachykardien verbunden zu sein.
  • Obwohl Fälle von plötzlichem Tod, Torsade de Pointes-Tachykardien und Verlängerungen der QT-Zeit auch ohne begünstigende Faktoren berichtet wurden, wird besondere Vorsicht bei PatientInnen mit weiteren Risikofaktoren für eine Verlängerung der QT-Zeit empfohlen wie z.B.: Elektrolytstörungen (vor allem Hypokaliämie und Hypomagnesiämie), kardialen Abnormalitäten, Hypothyreoidismus, familiärem Long-QT-Syndrom oder Einnahme von Medikamenten, die die QT-Zeit verlängern.
  • Wegen des Risikos von Torsade de Pointes-Tachykardien und einer QT-Zeit-Verlängerung, wird bei intravenöser Anwendung von Haloperidol ein EKG-Monitoring empfohlen.
  • Haloperidol ist für die intravenöse Anwendung nicht zugelassen. Die deutsche Arzneimittelkommission veröffentlichte 2010 ebenfalls eine Stellungnahme des Herstellers, in der bei intravenöser Anwendung von Haloperidol ein EKG-Monitoring empfohlen wird.

 

Stärke der Evidenz
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