Zweidimensionale Scherwellen-Elastographie verglichen mit Transienter Elastographie bei Leberfibrose und portaler Hypertension

Anfrage

Ist die zweidimensionale Scherwellen-Elastographie effektiver als die transiente Elastographie, um eine Leberfibrose oder eine portale Hypertension zu diagnostizieren?

Ergebnisse

Studien
Wir fanden eine Meta-Analyse von vier Studien mit 791 PatientInnen und zwei prospektive Kohortenstudien mit 282 PatientInnen, die eine zweidimensionale Scherwellen-Elastographie mit einer transienten Elastographie verglichen. Zusätzlich wurde bei allen PatientInnen eine Leberbiopise durchgeführt, und in einer Studie wurde bei 25 PatientInnen eine Lebervenen-Katheteruntersuchung durchgeführt. Der Großteil der PatientInnen hatte eine chronische Hepatitis B oder C.

Resultate

• Für die Diagnose einer signifikanten oder schweren Leberfibrose zeigte die Scherwellen-Elastographie einen höheren Anteil an richtig positiven Resultaten als die transiente Elastographie. Das zeigte eine Meta-Analyse von vier Studien und eine prospektive Kohortenstudie mit insgesamt 1 048 PatientInnen. 46 Prozent der PatientInnen hatten eine signifikante Leberfibrose. Von 100 Personen, die mit einer Speed-Scherwellen-Elastographie untersucht wurden, hatten 40 Personen ein richtig positives Ergebnis, verglichen mit 35 von 100, die eine transiente Elastographie erhielten.
• Der Anteil an Personen ohne signifikante oder schwere Leberfibrose, die ein richtig negatives Ergebnis erhielten, war bei Scherwellen-Elastographie und transienter Elastographie vergleichbar.
• Für die Diagnose einer Leberzirrhose zeigten die Meta-Analyse und eine prospektive Kohortenstudie mit  1 048 PatientInnen eine ähnliche diagnostische Leistung der beiden Verfahren.
• Für die Diagnose der portalen Hypertension stand nur eine Studie mit hohem Verzerrungsrisiko zur Verfügung, die 25 PatientInnen einschloss. Daher kann keine Aussage über einen Vergleich der beiden Verfahren getroffen werden.

Stärke der Evidenz
0 von 3 = Insuffizient

Für die Diagnose der portalen Hypertension stand nur eine Studie mit 25 PatientInnen zur Verfügung. Die Ergebnisse der Studie hatten ein hohes Verzerrungspotential.

Stärke der Evidenz
2 von 3 = Moderat

Die Scherwellen-Elastographie erkennt mehr Personen mit signifikanter oder schwerer Leberfibrose als richtig positiv als die transiente Elastographie. Personen ohne eine signifikante oder schwere Leberfibrose werden von beiden Verfahren ähnlich häufig als richtig negativ erkannt. Für die Diagnose einer Leberzirrhose ist die Leistung der beiden Tests ähnlich. Dies zeigten eine Meta-Analyse und eine prospektive Kohortenstudie. Da die Meta-Analyse zwei Studien einschloss, die in der Domäne Flow/Timing nach QUADAS-2 (quality assessment of diagnostic accuracy studies) ein hohes Verzerrungsrisiko nachwiesen, ist die Stärke der Evidenz moderat.

 

Ausführliche Beantwortung
Download

Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download

Rapid-Review teilen