Vorteil einer transoralen endoskopischen Thyroidektomie im Vergleich zur konventionellen, offenen Thyroidektomie
Anfrage
Gibt es einen Vorteil einer transoralen endoskopischen Thyroidektomie im Vergleich zur konventionellen, offenen Thyroidektomie?
Ergebnisse
Studien
Wir haben bei unserer Literatursuche eine kontollierte, retrospektive Beobachtungsstudie mit insgesamt 95 PatientInnen gefunden. Verglichen wurde die transorale (über das Vestibulum oris) endoskopische Thyroidektomie (?Transoral Endsocopic Thyroidectomy Vestibular Approach?, TOETVA) mit konventioneller, offener Thyroidektomie bei PatientInnen mit Morbus Basedow. Die endoskopische Thyroidektomie wurde an 49 PatientInnen durchgeführt und die konventionelle Thyroidektomie an 46 PatientInnen.
Resultate
Die Charakteristika der PatientInnen (z.B.: Alter) waren in beiden Gruppen ähnlich. Die endoskopische Thyroidektomie konnte bei 45 PatientInnen erfolgreich durchgeführt werden, bei einem Patienten war in weiterer Folge eine Umstellung auf eine offene Operation notwendig. Die Operationszeit war in der Gruppe mit offener Thyroidektomie kürzer als in der Gruppe mit endoskopischer Thyroidektomie (102 versus 134 Minuten). Kein statistisch signifikanter Unterschied zeigte sich beim Blutverlust. Der postoperative Schmerz wurde mit Hilfe der visuellen Analogskala gemessen (1= kein Schmerz, 10= unerträglicher Schmerz). Schmerzen waren nach endoskopischer Thyroidektomie signifikant niedriger als nach offener Operation, gemessen am Tag 1 (2,1 endoskopisch versus 4,6 mit offener Operation) und am Tag 3 (0,3 endoskopisch versus 1,1 mit offener Operation). Eine vorrübergehende Rekurrensparese wurde bei vier PatientInnen (8,9 Prozent) mit endoskopischer Thyroidektomie und bei zwei PatientInnen (4 Prozent) mit offener Thyroidektomie beobachtet. Dieser Unterschied war statistisch nicht signifikant. Zu einer transienten Hypokalziämie kam es bei zehn PatientInnen (22,2%) nach endoskopischer Thyroidektomie und bei sieben PatientInnen (14,3%) nach offener Thyroidektomie. Andere Komplikationen wie zum Beispiel eine dauerhafte Stimmbandlähmung konnten nicht beobachtet werden.
Stärke der Evidenz
Ausführliche Beantwortung
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