Dauer einer Thrombose-Prophylaxe nach Implantation einer Knie-Totalendoprothese und früher Mobilisation

Anfrage

Ist eine vierwöchige Thrombose-Prophylaxe nach Implantation einer Knie-Totalendoprothese (K-TEP) noch notwendig oder kann bei früherer Mobilisierung (z. B. im Rahmen der Fast-Track-Chirurgie) auch eine kürzere Antikoagulation ausreichend sein?

Ergebnisse

Studien

Wir konnten in unserer Suche keine Studien eruieren, die die unterschiedliche Dauer einer Thrombose-Prophylaxe nach Kniegelenksersatz bei früher Mobilisierung verglichen, wie sie im Rahmen einer Fast-Track-Chirurgie durchgeführt wird.

Allerdings fanden wir drei retrospektive Beobachtungsstudien anhand von 11 907 K-TEP-Eingriffen, die die Inzidenz venöser thromboembolischer Ereignisse (VTEs) bei PatientInnen nach Fast-Track-K-TEP beschreiben (1-3). Die Dauer der Studien betrug jeweils 90 Tage. Die Ergebnisse von zwei der retrospektiven Studien wiesen ein geringes Verzerrungsrisiko auf (2, 3). Im Rahmen des Fast-Track-Protokolls begann die Mobilisierung der PatientInnen bereits am Tag der K-TEP-Operation.

Resultate

  • Die Inzidenz von symptomatischen VTEs nach Fast-Track-K-TEP lag je nach Länge des Krankenaufenthalts zwischen zwei und 48 Fällen pro 1 000 Eingriffe (siehe Tabelle 1).

 

  • Die Dauer der Thrombose-Prophylaxe in jenen Studien, in denen Fast-Track-Chirurgie angewendet wurde, betrug bei 95 Prozent der Eingriffe bis zu fünf Tage und beschränkte sich auf die Dauer des Krankenhausaufenthalts (2, 3). In dieser Gruppe traten im Verlauf von drei Monaten vier symptomatische VTEs pro 1 000 Eingriffe auf (3). Risikofaktoren für eine VTE waren ein höherer BMI (ab 35 kg/m²), eine vorhergehende VTE und ein höheres Lebensalter (>85 Jahre) (3).

 

  • Personen, die länger im Krankenhaus bleiben mussten, waren älter (73±11 [Standardabweichung] vs. 67±11 Jahre) und hatten mehr Begleiterkrankungen, die Herz und Lunge betrafen (3). Die Dauer der Antikoagulation wurde bei längerem Spitalsaufenthalt entsprechend den Leitlinien angepasst. In dieser Gruppe war auch die Rate an VTEs höher und betrug bis zu 31 bzw. 48 Fälle pro 1 000 Eingriffe (2, 3).

 

Vertrauen in das Ergebnis

Stärke der Evidenz
3 von 3 = Hoch

Wir stufen das Vertrauen in die Ergebnisse hinsichtlich der Inzidenz von VTEs bei Fast-Track-K-TEP als hoch ein.

Das Vertrauen in die Ergebnisse wird in Tabelle 1 und Abbildung 1 dargestellt.

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