Statine in der Sekundärprevention bei pAVK

Anfrage

Führen Statine bei PatientInnen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit zu verbessertem Outcome hinsichtlich Sterblichkeit, kardiovaskulärer Sterblichkeit und Insult?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden zwei systematische Übersichtsarbeiten, die sich mit dem Nutzen einer Therapie mit Statinen bzw. allgemein lipidsenkender Maßnahmen bei PatientInnen mit pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) befassten. Die aktuellere Arbeit aus dem Jahr 2014 schloss zwei randomisiert kontrollierte Studien mit insgesamt 7.102 PatientInnen ein und 12 prospektive Beobachtungsstudien mit insgesamt 12.266 PatientInnen. Die ProbandInnen waren Männer und Frauen über 18 Jahren mit unterschiedlichen Ausprägungen einer pAVK und wurden zwischen 10 Monaten und 7 Jahren beobachtet. Die eingeschlossenen Beobachtungsstudien sind sehr unterschiedlich, da die Teilnehmenden unterschiedlich lang beobachtet wurden und die pAVK-Symptomatik der ProbandInnen, von einer asymptomatischen Durchblutungsstörung bis zur Gangrän reichte.

Resultate

Eine Meta-Analyse von 12 Studien zeigte dass während 10 Monaten bis sieben Jahren in der Statin-Gruppe statistisch signifikant weniger Personen mit PAVK verstarben (jegliche Todesursache) als in der Kontrollgruppe. Die hohe Heterogenität der Studien sollte jedoch beachtet werden.
• Eine Meta-Analyse von fünf Studien untersuchten die kardiovaskuläre Sterblichkeit. Während einem bis sieben Jahren verstarben in der Statin-Gruppe weniger Personen als in der Kontrollgruppe: 10,4 Prozent (464 von 4 450) vs. 13,1 Prozent (467 von 3 577). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war jedoch nicht statistisch signifikant. Auch diese Meta-Analyse untersuchte sehr unterschiedliche Studien.
• Statine führten in einer Metaanalyse von fünf Studien mit geringer Heterogenität (I² 18%) zu einem statistisch signifikant verringerten Risiko, im Beobachtungszeitraum von 1 bis sieben Jahren einen Schlaganfall zu erleiden (OR 0,77; KI 0,67,0,89). (3, 6, 13-15) Es müssten also 57 PatientInnen behandelt werden, um einen Schlaganfall zu verhindern.

Stärke der Evidenz

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Personen mit PAVK, die Statine erhielten hatten in einem Zeitraum von 10 Monaten bis sieben Jahren ein geringeres Risiko zu versterben als Personen in der Kontrollgruppe ohne Statintherapie. Unter den PatientInnen die Statine erhielten, war der Anteil von Personen mit kardiovaskulären Risikofaktoren zu Beginn der Studie höher als in der Kontrollgruppe. Trotzdem hatten diese verglichen mit der gesünderen Kontrollgruppe einen Überlebensvorteil durch Statine. Das zeigten Meta-Analysen von Beobachtungsstudien mit Teilnehmenden unterschiedlichen Erkrankungsgrades (von symptomlos bis Gangrän). Aufgrund von methodischen Einschränkungen von Beobachtungsstudien und da sehr unterschiedliche Studien untersucht wurden, ist die Stärke der Evidenz für die vorliegenden Ergebnisse niedrig.

Stärke der Evidenz
2 von 3 = Moderat

PatientInnnen mit PAVK die Statine erhielten haben ein geringeres Schlaganfallrisiko im Vergleich zur Kontrollgruppe. Mehr Personen in der Statingruppe hatten zu Beginn kardiovaskuläre Risikofaktoren als in der Kontrollgruppe. Insgesamt ist die Stärke der Evidenz für das vorliegend Ergebnis moderat.

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