Sodium-Glucose-Cotransporter-2-Hemmer (SGLT2-Hemmer) bei akuter Herzinsuffizienz
Anfrage
Wir wirksam und sicher sind Sodium-Glucose-Cotransporter-2-Hemmer (SGLT2-Hemmer) bei erwachsenen Patient:innen mit akuter Herzinsuffizienz im Vergleich zu Placebo oder keiner Intervention?
Ergebnisse
Studien
Für diesen Rapid Review haben wir die rezenteste, methodisch gut durchgeführte systematische Übersichtsarbeit von Immanuel et al. (1) herangezogen, die 2025 publiziert wurde. Deren Autor:innen haben sieben randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) (neun Publikationen) (2-10) mit insgesamt 1 417 Studienteilnehmer:innen eingeschlossen. Die Studien wurden von 2020 bis 2024 publiziert. Die Patient:innen der Interventionsgruppe erhielten innerhalb von fünf Tagen nach Krankenhausaufnahme entweder Empagliflozin (5, 10) oder Dapagliflozin (2-4, 6, 8), beides SGLT2-Hemmer. In drei Studien (5, 6, 10) wurde den Teilnehmer:innen der Kontrollgruppe ein Placebo verabreicht. Alle Patient:innen in der Interventions- und Kontrollgruppe wurden gemäß der Standardtherapie für Herzinsuffizienz behandelt. Das durchschnittliche Alter der Studienteilnehmer:innen lag bei 61 bis 78 Jahren. Der Frauenanteil betrug 22 bis 48 Prozent. Die Follow-up-Dauer umfasste bis zu 90 Tage. Die Autor:innen des systematischen Reviews (1) bewerteten das Bias-Risiko der eingeschlossenen Studien für drei davon (5, 6, 10) als niedrig und für vier (2-4, 8) als moderat.
Resultate
- Gesamtmortalität: Eine Meta-Analyse mit sechs RCTs (2, 4-6, 8, 10) und 1 132 Patient:innen mit akuter Herzinsuffizienz zeigte, dass SGLT2-Hemmer die Gesamtmortalität reduzierten, im Vergleich zu Placebo oder keiner Intervention (4,6% versus 8,3%; Relatives Risiko [RR]: 0,58; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,36 bis 0,91).
- Verschlechterung der Herzinsuffizienz während des Krankenhausaufenthaltes: Eine Meta-Analyse mit fünf RCTs (2, 4-6, 10) und 1 032 Patient:innen mit akuter Herzinsuffizienz ergab, dass SGLT2- Hemmer im Vergleich zu Placebo oder keiner Intervention das Risiko einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz während des Krankenhausaufenthaltes reduzierte (9,1% versus 15,2%; RR: 0,61; 95% KI: 0,43 bis 0,86).
- Rehospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz: Das Risiko einer Rehospitalisierung wegen Herzinsuffizienz war in der SGLT2-Hemmer-Gruppe und in der Vergleichsgruppe (Placebo oder keine Intervention) ähnlich. Dies zeigte eine Meta-Analyse mit drei RCTs (4, 5, 10) und 843 Patient:innen (5,2% versus 6,0%; RR: 0,91; 0,88, 95% KI: 0,50 bis 1,55).
- Schwere unerwünschte Ereignisse: Das Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse war bei Patient:innen, die einen SGLT2-Hemmer erhielten, niedriger als bei solchen mit Placebo oder keiner Intervention (26,3% versus 36,4%; RR: 0,73, 95% KI: 0,59 bis 0,90). Das ergab eine Meta-Analyse von drei RCTs (5, 6, 10) mit 696 Patient:innen.
Stärke der Evidenz
Die Evidenz zeigt, dass SGLT2-Hemmer bei Patient:innen mit akuter Herzinsuffizienz im Vergleich zu Placebo oder keiner Intervention die Gesamtmortalität, das Risiko schwerer unerwünschter Ereignisse sowie einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz während des stationären Aufenthalts reduziert.
Stärke der Evidenz
Bei Patient:innen mit akuter Herzinsuffizienz führt die Gabe eines SGLT2-Hemmers wahrscheinlich zu keiner Reduktion des Risikos einer Rehospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz gegenüber der Kontrollgruppe.
Ergebnisse im Überblick
Ausführliche Beantwortung
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