Sepsis-Monitoring: Procalcitonin versus CRP

Anfrage

Ist Procalcitonin empfindlicher als CRP (C-reaktives Protein) und daher besser geeignet, den Verlauf einer Sepsis zu beurteilen?

Ergebnisse

Studien

Um zu untersuchen, ob sich Procalcitonin oder CRP besser dafür eignet, den Verlauf einer Sepsis zu beurteilen, berücksichtigten wir Studien, die die beiden Parameter mit dem SOFA-Score (Sequential Organ Failure Assessment Score) verglichen. Wir fanden drei prospektive Beobachtungsstudien mit 279 PatientInnen, die an Systemischem inflammatorischem Response-Syndrom (SIRS), Sepsis oder septischem Schock (1-3) litten. An der größten Studie mit 138 Personen nahmen ausschließlich nicht chirurgische PatientInnen teil (1), während im Rahmen der zweitgrößten Studie 101 PatientInnen einer internistisch-chirurgischen Intensivstation untersucht wurden (2). In der dritten Studie fehlten Angaben zur Population (3).

Resultate   

Korrelation mit dem SOFA-Score
Procalcitonin und CRP zeigten in allen drei Studien eine schwache Korrelation mit dem SOFA-Score (1-3). In den zwei größeren Studien, die insgesamt 239 PatientInnen umfassten, korrelierte der Procalcitonin-Wert stärker mit dem SOFA-Score als CRP (1, 2). Ob der Unterschied zwischen den beiden Parametern statistisch signifikant war, wurde aber in keiner der Studien untersucht. Die größte Studie mit 138 PatientInnen ergab laut Korrelationskoeffizient nach Spearman während der einwöchigen Studiendauer eine statistisch signifikant positive Korrelation zwischen Procalcitonin und SOFA-Score (während einer Woche: 0,36–0,55) (1). Für CRP ließ sich eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Tag 4 und Tag 7 nachweisen (von Tag 4 bis 7: 0,28–0,37). Die zweitgrößte Studie zeigte ein ähnliches Ergebnis (Tabelle 1) (2). Die AUROC (Area Under the Receiver Operating Characteristics) – ein Maß für die diagnostische Genauigkeit – betrug für Procalcitonin 87 Prozent (0,87; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,79–0,93); mithilfe von Procalcitonin konnte also in 87 Prozent der Fälle zwischen schweren und weniger schweren Verläufen unterschieden werden, im Vergleich zu 76 Prozent mittels CRP (0,76; 95% KI: 0,64–0,86).

 

Ergebnisse im Überblick:

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