Refluxösophagitis: Fundoplikatio versus medikamentöse Therapie

Anfrage

Wie effektiv lindert bei PatientInnen mit gastroösophagealem Reflux (GERD) eine laparoskopische Fundoplikatio Symptome, verglichen mit einer medikamentösen Therapie?

Ergebnisse

Studien

Eine methodisch gut durchgeführte Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015 fasste die Ergebnisse von vier randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) mit 1160 PatientInnen zusammen [1]. Diese hatten untersucht, ob bei Patienten mit GERD eine laparoskopische Fundoplikatio wirksamer und sicherer Beschwerden lindert als eine Therapie mit Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI).

Resultate   

  • GERD-HRQL (GERD-spezifische Lebensqualität): Verglichen mit der PPI-Gruppe hatten Personen, die eine OP erhielten, innerhalb eines Jahres eine um 5,22 Punkte bessere Lebensqualität (Mittlere Differenz [MD]: -5,22; Standardabweichung [SD]: ± 1,08) auf einer Skala von 0 bis 60, wobei 0 keine Beschwerden bedeutet und 60 maximale Beschwerden [2]. Das zeigte eine Meta-Analyse von vier RCTs mit 1120 PatientInnen. In einem Zeitraum von einem bis fünf Jahren ab Therapiebeginn war der Effekt geringer als im ersten Jahr und erreichte keine statistische Signifikanz (siehe Tabelle 1) [1].

 

  • Sodbrennen: In der OP-Gruppe litten weniger Personen unter Sodbrennen als in der Medikamenten-Gruppe. In einem RCT mit 554 PatientInnen waren innerhalb des ersten Jahres nach Therapiebeginn 10 Prozent (29 von 288) in der OP-Gruppe und 22 Prozent (59 von 266) in der Medikamenten-Gruppe von Sodbrennen betroffen (RR [Relatives Risiko]: 0,45; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,3–0,69). Auch nach einem Jahr und nach fünf Jahren klagten in der OP-Gruppe weniger PatientInnen über Sodbrennen (4 Prozent [12 von 288] versus 22 Prozent [59 von 266]; RR: 0,19; 95% KI: 0,1–0,347) [1].

 

  • Reflux: Analog dazu litten in der OP-Gruppe im Vergleich zur Medikamenten-Gruppe weniger PatientInnen unter Reflux. Das zeigten zwei Studien mit 787 PatientInnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Tabelle 1). Beispielsweise waren es innerhalb eines Jahres in der OP-Gruppe 2 Prozent (6 von 288) versus 20 Prozent (53 von 266) in der Medikamenten-Gruppe (RR: 0,1; 95% KI: 0,05–0,24) [1]

 

  • Dysphagie: Innerhalb eines Jahres trat häufiger Dysphagie in der Gruppe mit operativer Therapie auf (13 Prozent; 44 von 331) als in jener mit medikamentöser Therapie (4 Prozent; 11 von 306) (RR: 3,58; 95% KI: 1,91–6,71). Im Zeitraum zwischen einem und fünf Jahren waren es 10 Prozent (29 von 288) in der OP-Gruppe im Vergleich zu 1,9 Prozent (5 von 266) in der Medikamentengruppe [1].

 

  • Unerwünschte Nebenwirkungen: Unerwünschte Ereignisse waren bei PatientInnen mit Fundoplikatio häufiger zu beobachten als bei jenen mit medikamentöser Therapie. Eine Studie zeigte, dass in der OP-Gruppe 16 Prozent (7 von 43) unerwünschte Ereignisse hatten, in der medikamentösen Gruppe waren es 0 Prozent (0 von 40) (RR 13,98; 95% KI: 0,82–237,07). Zu den unerwünschten Ereignissen zählten Dysphagie oder Flatulenzen. Eine zweite Studie mit 554 PatientInnen berichtete von schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen bei 20,8 Prozent (60 von 288) in der OP-Gruppe und bei 14,3 Prozent (38 von 266) in der Medikamenten-Gruppe (RR 1,46; 95% KI: 1,01–2,11). Welche Ereignisse man als schwerwiegend einstufte, wurde nicht beschrieben [1].

 

Ergebnisse im Überblick

Ausführliche Beantwortung
Download

Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download

 

 

 

 

Rapid-Review teilen