Familiäres Pankreaskarzinomrisiko – Macht Screening mittels CA 19-9 Sinn?
Anfrage
Ist bei Personen mit Familienangehörigen, die an einem Pankreaskarzinom erkrankten, Screening mittels CA 19-9 Screening sinnvoll? Führt ein CA 19-9 Screening dazu, dass Pankreaskarzinome früher entdeckt werden und dadurch Morbidität und Mortalität gesenkt werden können?
Ergebnisse
Laut Statistik Austria erkranken pro Jahr 9,7 pro 100,000 Personen an einem Pankreaskarzinom. 9,1 pro 100,000 Personen in Österreich versterben daran jährlich. Angehörige von Pankreaskarzinom-PatientInnen haben ein höheres Risiko, selbst ein Pankreaskarzinom zu entwickeln. Eine amerikanische, prospektive Beobachtungsstudie beobachtete 3934 Personen, die mit einem oder mehreren Pankreaskarzinom-PatientInnen erstgradig verwandt waren. Während einer Studiendauer von 12 Jahren, erkrankten 29 (0,7%) Personen an einem Pankreaskarzinom. In der Normalbevölkerung hätte man bei gleicher Stichprobengröße 4 Fälle erwartet [Standardisiertes Inzidenz-Verhältnis (SIR): 6,79; 95 % KI: 4,54-9,75]. PatientInnen mit Pankreaskarzinom überleben auch bei kurativer Heilung durch eine Pankreasresektion nur in der Minderheit mehr als 2 Jahre: 20% der PatientInnen ohne und 10% der PatientInnen mit befallenen Lymphknoten. UpToDate gibt keine eindeutige Empfehlung ab, ob und wie Personen mit familiärem Risiko untersucht werden sollen. Experten schlagen vor, Screeninguntersuchungen bei Angehörigen durchzuführen. Mit welchem Verfahren und wie häufig gescreent werden soll bleibt derzeit noch unklar. Die AMWF (Arbeitsgemeinschaft der Medizinischen Wissenschaftlichen Fachgesellschaften) empfiehlt aufgrund des erheblichen Risikos falsch positiver Befunde, derzeit keine Screening-Untersuchungen bei Familienangehörigen von Pankreaskarzinom-PatientInnen. Wir haben keine Studie gefunden, die Screening mittels CA 19-9 bei Personen mit höherem Risiko gegen keine oder eine andere Screening-Untersuchung verglich.
Stärke der Evidenz
Ausführliche Beantwortung
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