Palliative Antitumortherapie beim Nierenzellkarzinom
Anfrage
Gibt es Studien, die zeigen, dass eine palliative Antitumortherapie bei PatientInnen mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom im Vergleich zu BestSupportive Care die Lebensqualität verbessert?
Ergebnisse
Studien
Eine multizentrische, randomisiert kontrollierte Studie veröffentlichte ihre Ergebnisse 2008 Zwischen- (1) und 2010 (2) Endergebnisse. In der Studie wurden 416 PatientInnen mit Nierenzellkarzinom untersucht, die alle eine Best Supportive Care erhielten. Zusätzlich erhielt ein Teil der PatientInnen Everolimus und der andere Placebo. Primärer Endpunkt der Studie war das progressionsfreie Überleben. PatientInnen wurden laut graphischer Darstellung maximal etwa 1,5 Jahre beobachtet.
Resultate
- Progressionsfreies Überleben: In der Everolimus-Gruppe war das progressionsfreie Überleben um 3 Monate länger als in der Placebo-Gruppe (4,9 Monate vs. 1,9 Monate im Median; HR [Hazard Ratio]: 0.33; 95% KI: 0,25–0,43).
- Gesamtüberleben: Die Überlebenszeit ab Beginn der Studie war in beiden Gruppen ähnlich ohne statistisch signifikante Unterschiede (14,8 vs. 14,4 Monate im Median, HR: 0,87, 95% KI: 0,65–1,15).
- Lebensqualität: Die Zeit bis zu einer Verschlechterung der Lebensqualität war in beiden Gruppen ähnlich ohne statistisch signifikante Unterschiede, wobei genaue Zeitangaben fehlen (European Organization for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaire: HR 0,94, 95% KI: 0,64–1,39; Functional Assessment of Cancer Therapy Kidney Cancer Symptom Index-Disease Related Symptoms: HR 0,82; 95% KI: 0,57–1,18).
- Unerwünschte Ereignisse und Laborveränderungen: Unerwünschte Ereignisse kamen häufiger in der Everolimus-Gruppe vor als in der Placebo-Gruppe (Tabelle 2 und Tabelle 3). Am häufigsten traten Infektionen (Stomatitis, Pneumonie, Aspergillose, Candidiasis, Sepsis) und gastrointestinale Ereignisse (Durchfall, Erbrechen) sowie eine Anämie auf.
Vertrauen in das Ergebnis
Das Vertrauen in die Ergebnisse wird in Abbildung 1 und Tabelle 1 bis Tabelle 3 dargestellt. Im Hinblick auf den primären Endpunkt, das progressionsfreie Überleben, waren die Studienergebnisse verlässlich. Für die sekundären Endpunkte Gesamtüberleben und Lebensqualität war das Verzerrungsrisiko hoch, da in beiden Gruppen ein Großteil der PatientInnen die Studie vorzeitig beendete.
Ausführliche Beantwortung
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