Re-Operationen nach Versorgung einer intertrochantären Femurfraktur mittels Osteosynthese

Anfrage

Wie hoch ist die Rate von Re-Operationen nach operativer Versorgung einer intertrochantären Femurfraktur mittels Osteosynthese bei Erwachsenen?

Ergebnisse

Studien

Wir haben insgesamt acht systematische Übersichtsarbeiten (1-8) gefunden, die unterschiedliche interne Fixierungsbehandlungen einer intertrochantären Femurfraktur miteinander verglichen. Für die Darstellung der Häufigkeit von Re-Operationen bei internen Fixierungsbehandlungen einer intertrochantären Femurfraktur wählten wir den umfangreichen und qualitativ guten Review von Yu et al. (7) aus. Die AutorInnen dieses Reviews haben insgesamt 43 randomisiert kontrollierte Studien (RCTs) mit 6.911 PatientInnen berücksichtigt. Untersucht wurden verschiedene intramedulläre und extramedulläre Fixierungen. Die meisten Studien setzten zwei häufig verwendete Osteosynthese-Materialen zur internen Fixierung in Vergleich: den Gamma-Nagel und die dynamische Hüftschraube.

Resultate   

  •  Eine systematische Übersichtsarbeit von guter Qualität (7) verglich die Häufigkeit von Re-Operationen unterschiedlicher Osteosynthese-Verfahren. Insgesamt waren bei 248 (5,5%) von 4.506 StudienteilnehmerInnen aus 31 RCTs Re-Operationen erforderlich. Die Häufigkeit der Re-Operationen variierte je nach Osteosynthese-Verfahren stark (0–14,5%), ebenso wie das Follow-up der einzelnen Studien: Es lag zwischen 6 und 40 Monaten (siehe Tabelle 1).

 

  • Eine Meta-Analyse von 13 Studien (1.846 PatientInnen) mit einem Follow-up nach 6 bis 18 Monaten zeigte ein statistisch signifikant höheres Risiko für eine Re-Operation bei PatientInnen, die einen Gamma-Nagel erhalten hatten, als bei PatientInnen mit einer dynamischen Hüftschraube (53 von 907 [5,8%] vs. 35 von 939 [3,7%]; OR: 1,61, 95% KI [Konfidenzintervall]: 1,02–2,53). Andere Vergleiche von Osteosynthese-Verfahren zur internen Fixierungsbehandlungen zeigten unterschiedliche Häufigkeiten von Re-Operationen, jedoch keinen statistisch signifikanten Unterschied (siehe Tabelle 1).

 

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Aufgrund eines hohen bzw. unklaren Bias-Risikos ist das Vertrauen in die Evidenz niedrig, dass das Risiko einer Re-Operation bei PatientInnen mit intertrochantärer Femurfraktur, die einen Gamma-Nagel erhielten, statistisch signifikant höher sei als das Risiko von PatientInnen, die mit einer dynamischen Hüftschraube versorgt wurden.

Stärke der Evidenz
0 von 3 = Insuffizient

Vergleiche anderer interner Fixierungsbehandlungen bei PatientInnen mit intertrochantärer Femurfraktur haben keinen statistisch signifikanten Unterschied in Bezug auf die Notwenigkeit einer Re-Operation ergeben. Die Aussagekraft der RCTs ist aufgrund eines hohen bzw. unklaren Bias-Risikos, meist kleiner Stichprobengröße und weniger Ereignisse eingeschränkt

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