Mikrowellentherapie bei primärer Hyperhidrose

Anfrage

Gibt es Studien, die zeigen, ob eine Mikrowellentherapie bei PatientInnen mit primärer Hyperhidrose wirksam und sicher ist, um die Schweißproduktion zu vermindern?

Ergebnisse

Studien
 Wir fanden nur eine doppelt verblindete randomisiert kontrollierte Studie aus dem Jahr 2012 mit 120 Teilnehmenden. Die Studie wurde vom Hersteller eines Gerätes für Mikrowellentherapie finanziert. PatientInnen mit primärer axillärer Hyperhidrose erhielten entweder Mikrowellentherapie oder eine Scheinintervention. Der Schweregrad der Hyperhidrose wurde anhand der gemessenen Schweißproduktion nach der Hyperhidrosis Disease Severity Scale (HDS-Skala) von 1 bis 4 beurteilt. Ein Punkt bedeutet, dass das Schwitzen nicht bemerkbar ist, vier Punkte, dass das Schwitzen unerträglich ist und den Alltag stark einschränkt. Zu Beginn der Studie gaben alle TeilnehmerInnen drei oder vier Punkte auf der HDS-Skala an.

Resultate
Die mit Mikrowellentherapie behandelten Hyperhidrose-PatientInnen berichteten statistisch signifikant häufiger als Personen in der Kontrollgruppe, das Schwitzen nicht mehr zu bemerken (HDS-Skala: 1 Punkt) oder es erträglich zu finden (HDS-Skala: 2 Punkte). Nach sechs Monaten war der Anteil der Personen mit ein oder zwei Punkten auf der HDS-Skala höher in der Mikrowellentherapiegruppe als in der Scheininterventionsgruppe (67 Prozent vs. 44 Prozent; RR [Relatives Risiko]: 1,53; 95% KI [Konfidenzintervall]: 1,04–2,26).
• Sechs Monate nach dem Eingriff hatten 63 Prozent der Personen in der Mikrowellengruppe eine um mindestens 50 Prozent verminderte Schweißproduktion, in der Gruppe mit Scheinintervention waren es 59 Prozent (RR: 1,07; 95% KI: 0,78–1,46) (1). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war statistisch nicht signifikant.
• Nebenwirkungen traten vereinzelt auf und waren häufiger nach der Mikrowellentherapie. Die Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen waren jedoch nicht statistisch signifikant.

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig
Da nur diese eine Studie mit wenigen Teilnehmenden vorliegt, ist die Stärke der Evidenz für die vorliegenden Ergebnisse niedrig.
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