Kryotherapie nach elektiver Hüftoperation
Anfrage
Hat die Anwendung einer Kryotherapie (Cool-Packs) im Vergleich zu keiner Kryotherapie nach einer Hüftoperation einen Einfluss auf das Ausmaß von postoperativen Schmerzen und Schwellung?
Ergebnisse
Studien
Wir identifizierten eine randomisiert kontrollierte Studie (RCT), die den Einfluss einer Kryotherapie auf die postoperative Schmerzintensität bei Patient:innen nach Implantation einer Hüft-Totalendoprothese (H-TEP) untersuchte. Es handelt sich um eine Single-Center-Studie in Indien. Dieser RCT zeigt die Ergebnisse von 60 Personen, die in der Woche nach der Operation täglich entweder eine Physiotherapie mit Kryotherapie für 10 bis 15 Minuten oder eine Physiotherapie ohne zusätzliche Kühlung erhielten. Die Schmerzen wurden dabei anhand der elfstufigen numerischen Schmerzbewertungsskala (NPRS, numeric pain rating scale) von 0 bis 10, wobei ein Wert von 0 keinen Schmerzen und der Wert 10 den stärksten vorstellbaren Schmerzen entspricht. Für diese Schmerzskala wurde in der Literatur eine Differenz von 1,9 Punkten auf der NPRS als minimal klinisch relevanter Unterschied für die Schmerzverbesserung nach einer H-TEP-Implantation beschrieben (5). Wir bewerteten die Studie mit einem hohen Biasrisiko.
Resultate
- Schmerzen am 7. postoperativen Tag: Nach einer Woche sank die durchschnittliche Schmerzintensität bei Personen mit Physiotherapie und Kühlung signifikant ab (von 8,75 ± NB [nicht berichtet] auf 5,25; ± NB mittlere Differenz [MD] zum Ausgangswert 3,5 ± NB). Bei Personen jedoch, die eine Physiotherapie ohne Kühlung erhielten, wurde nur eine geringe Reduktion der durchschnittlichen Schmerzintensität berichtet (von 8,75 ± NB auf 8,25 ± NB; MD zum Ausgangswert 0,5 ± NB;).
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und Abbildung 1 zusammengefasst.
Stärke der Evidenz
Auf Basis der von uns identifizierten Evidenz kann bei Personen nach einer H-TEP-Implantation keine Aussage zur Effektivität einer Kryotherapie mit Coolpacks in Bezug auf die postoperative Schmerzintensität getroffen werden. Das Vertrauen in die Evidenz ist unzureichend.
Ergebnisse im Überblick
Ausführliche Beantwortung
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