Intravenöses Pethidin zur Prävention von postoperativem Shivering bei Frauen mit Kaiserschnittentbindung
Anfrage
Führt die prophylaktische intravenöse Verabreichung von Pethidin zu einer Reduktion des Risikos von Shivering bei Frauen mit Kaiserschnittentbindung im Vergleich zu Placebo? Ändert die intravenöse Verabreichung von Pethidin das Risiko für postoperative Übelkeit oder Bewusstseinsveränderungen im Vergleich zu Placebo?
Ergebnisse
Studien
Wir identifizierten drei randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die bei Patientinnen mit Kaiserschnittentbindung eine prophylaktische intravenöse Pethidin-Gabe mit Placebo verglichen. Pethidin wurde entweder nach Körpergewicht (0,4 bis 0,75 mg/kg) oder in einer fixen Dosierung von 50 mg direkt nach Geburt des Kindes oder kurz vor Einleitung der Spinalanästhesie verabreicht. Die Studien wurden in Indien und im Iran durchgeführt und schlossen insgesamt 320 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren ein. Das Verzerrungsrisiko haben wir in zwei Studien als niedrig und in einer Studie als unklar eingestuft.
Resultate
- Shivering: Drei RCTs mit insgesamt 320 Patientinnen und niedrigem bis unklarem Verzerrungsrisiko berichteten über das Risiko des Auftretens von Shivering. Dabei zeigte sich in zwei Studien ein deutlich niedrigeres Risiko dafür bei Patientinnen, die prophylaktisch intravenöses Pethidin erhalten hatten, im Vergleich zu Patientinnen mit Placebo (12 vs. 68 Prozent; Relatives Risiko [RR]: 0,18; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,10 bis 0,31 bzw. 8,6 vs. 40 Prozent; RR: 0,21; 95% KI: 0,07 bis 0,68). Eine Studie ergab ein numerisch niedrigeres Risiko für Shivering bei Frauen mit Pethidin-Gabe im Vergleich zu Frauen mit Placebo; das Ergebnis war jedoch nicht statistisch signifikant (66 vs. 82 Prozent; RR: 0,80; 95% KI: 0,63 bis 1,02). Auch der Schweregrad des Shiverings unterschied sich zwischen den Gruppen, wobei bei Frauen mit Pethidin-Gabe weniger häufig starkes Shivering auftrat als bei der Placebogruppe.
- Übelkeit: Zwei RCTs mit insgesamt 220 Patientinnen berichteten über postoperative Übelkeit, wobei sich in beiden Studien die Inzidenz von Übelkeit bei Patientinnen mit prophylaktischer Pethidin-Gabe und Patientinnen mit Placebo nicht statistisch signifikant unterschied (15 vs. 6 Prozent; RR: 2,50; 95% KI: 0,76 bis 8,24 bzw. 31,4 vs. 28,6 Prozent; RR: 1,10; 95% KI: 0,54 bis 2,25).
- Bewusstseinstrübung: Ein RCT mit niedrigem Verzerrungsrisiko (150 Patientinnen) beschrieb zusätzlich den Einfluss von Pethidin auf den Bewusstseinszustand der Patientinnen nach dem Kaiserschnitt mittels Ramsey Score. Frauen, denen prophylaktisch Pethidin verabreicht worden war, zeigten häufiger eine Bewusstseinstrübung als Frauen, die Placebo erhielten (Pethidin: 36 vs. Placebo: 0 Prozent).
Stärke der Evidenz
Die prophylaktische intravenöse Gabe von Pethidin führt bei Frauen mit Kaiserschnittentbindung wahrscheinlich zu einem geringeren Risiko für postoperatives Shivering als Placebo.
Stärke der Evidenz
Die Evidenz deutet darauf hin, dass die prophylaktische Gabe von Pethidin im Vergleich zu Placebo das Risiko für Übelkeit nach einer Kaiserschnittentbindung nicht erhöht. Es zeigten sich jedoch Hinweise für ein erhöhtes Risiko einer postoperativen Bewusstseinstrübung.
Ergebnisse im Überblick
Ausführliche Beantwortung
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