Intravenöses Dexamethason als Adjuvans bei regionalanästhesiologischen Verfahren

Anfrage

Um wie viel verlängert die intravenöse Dexamethasongabe als Adjuvans die postoperative Schmerzfreiheit bei regionalanästhesiologischen Verfahren im Vergleich zu keiner Dexamethasongabe (ohne zusätzliche Allgemeinnarkose oder Spinalanästhesie)? Führt die intravenöse Dexamethasongabe häufiger oder seltener zu einer Konversion von alleiniger Regionalanästhesie zu Allgemeinnarkose?

Ergebnisse

Studien

Unsere systematische Literatursuche identifizierte eine rezente Netzwerk-Metaanalyse (1) mit sieben relevanten RCTs (2-8). Diese Studien verglichen bei Patient:innen, die ein regionalanästhetisches Verfahren erhielten, die postoperative Schmerzfreiheit mit und ohne adjuvantes intravenöses Dexamethason. Dabei wurden insgesamt 427 Personen mit einem durchschnittlichen Alter von 33 bis 55 Jahren untersucht, welche einen operativen Eingriff an den oberen oder unteren Extremitäten hatten, wie Kniearthroskopie oder Plattenosteosynthese bei Handgelenksfrakturen, und dafür regionale Nervenblockaden mit oder ohne zusätzliche Sedierung erhielten.

Resultate

  • Verlängerung der postoperativen Schmerzfreiheit: Wir haben eine Metaanalyse mit den sechs inkludierten Studien mit niedrigem oder unklaren Verzerrungsrisiko (387 Patient:innen) durchgeführt. Dabei zeigte sich eine um durchschnittlich 7 Stunden und 49 Minuten längere Dauer der postoperativen Schmerzfreiheit in der Gruppe, die Dexamethason intravenös verabreicht bekommen hatte, im Vergleich zu Personen, die kein Dexamethason erhalten hatten (mittlere Differenz [MD]: 468,79 Minuten; 95% Konfidenzintervall [KI]: 392,00 bis 545,58 Minuten) (2-8). Dieser Effekt zeigte sich auch in einer Metaanalyse bei der Verabreichung von 4 mg (1 Studie, MD: 488 Minuten; 95% KI: 333,53 bis 642,47 Minuten) (5), 8 mg (vier Studien, MD: 501,91 Minuten; 95% KI: 361,85 bis 641,97 Minuten) (2, 4, 6, 8) und mehr als 8 mg Dexamethason (zwei Studien, MD: 394,93 Minuten; 95% KI: 208,29 bis 581,56 Minuten) (5, 7).

 

  • Konversion zu Allgemeinnarkose: Fünf Studien machten Angaben zur Konversion zu Allgemeinnarkose. Es wurde bei 10 von 299 Patient:innen eine Konversion zu Allgemeinnarkose durchgeführt (2, 4, 5, 7, 8). Es konnte kein Unterschied zwischen Patient:innen mit und ohne intravenöser Dexamethasongabe festgestellt werden.
Stärke der Evidenz
3 von 3 = Hoch

Das Vertrauen in das Ergebnis ist hoch, dass die intravenöse Verabreichung von Dexamethason die postoperative Schmerzfreiheit eines regionalanästhetischen Verfahrens verlängert.

Stärke der Evidenz
0 von 3 = Insuffizient

Die Evidenz ist unzureichend, um eine Aussage zu treffen, ob die intravenöse Gabe von Dexamethason einen Einfluss auf die Häufigkeit einer Konversion vom alleinigen regionalanästhetischen Verfahren zur Allgemeinnarkose hat.

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