Interleukin-Hemmer bei palmoplantarer Pustulose

Anfrage

Wie ist die Wirksamkeit und Sicherheit von Interleukin-Hemmern bei Patient:innen mit palmoplantarer Pustulose?

Ergebnisse

Studien

Wir haben zur Fragestellung insgesamt sieben randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs) gefunden [1-7], die bei insgesamt 733 Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer chronischer palmoplantarer Pustulose die Wirksamkeit und Sicherheit der Interleukin-Hemmer Anakinra, Guselkumab, Secukinumab, Spesolimab oder Ustekinumab mit Placebo verglichen. In den Studien wurden jeweils zwischen 13 und 237 Teilnehmer:innen mit einem Durchschnittsalter von 50 bis 55 Jahren eingeschlossen. Die Mehrheit der Teilnehmenden war weiblich. Die Studiendauer reichte von 12 bis zu 52 Wochen. Das Ansprechen auf die Therapie wurde unter anderem mittels Dokumentation von Veränderungen des Palmoplantar Pustulosis Area and Severity Index (PPPASI) beurteilt. Der Anteil an Patient:innen mit mindestes 50 Prozent Verbesserung des PPPASI-Scores wurde als PPPASI-50-Ansprechrate definiert.

Resultate

 Therapieansprechen: 

  • Guselkumab versus Placebo: Zwei RCTs mit insgesamt 208 Patient:innen [3, 4] zeigten mit Guselkumab ein höheres Therapieansprechen als mit Placebo. In der größeren der beiden Studien lag die PPPASI-50-Ansprechrate nach 16 Wochen mit Guselkumab in der Dosierung von 100 mg bei 57,4 Prozent (31 von 54) und mit Placebo bei 34,0 Prozent (18 von 53), Risk Ratio [RR] 1,69; 95% Konfidenzintervall [KI]: 1,09 bis 2,62 [3].

 

  • Secukinumab versus Placebo: Für Secukinumab im Vergleich zu Placebo fand ein RCT eine höhere PPPASI-50-Ansprechrate als mit Placebo (52,2% [36 von 69] vs. 32,9% [23 von 70], RR 1,59 [95% KI: 1,06 bis 2,38]) [5].

 

  • Spesolimab versus Placebo: Ein RCT fand für Spesolimab mit der Dosierung 3000 mg zur Aufsättigung plus 300 mg alle vier Wochen im Vergleich zu Placebo eine höhere PPPASI-50-Ansprechrate als mit Placebo (54,5% [12 von 22] vs. 27,9% [12 von 43], RR 1,95; [95% KI: 1,06 bis 3,61]) [1]. Für die anderen Spesolimab Dosierungen sowie in einem weiteren RCT war die PPPASI-50-Ansprechrate mit Spesolimab numerisch größer als mit Placebo, jedoch war der Unterschied nicht statistisch signifikant.

 

  • Anakinra oder Ustekinumab versus Placebo: In Bezug auf das Therapieansprechen zeigte sich ein numerischer, aber nicht statistisch signifikanter Unterschied. Die Zahl der Ereignisse oder Studienteilnehmer:innen war jedoch zu gering, um einen Effekt nachzuweisen [2, 6, 7] (siehe Tabelle 1).

 

Schwere unerwünschte Ereignisse

  • Insgesamt traten in den Studien wenige schwere unerwünschte Ereignisse auf. In den sieben RCTs mit 733 Patient:innen zeigte sich in Bezug auf schwere unerwünschte Ereignisse kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Patient:innen, die einen Interleukin-Hemmer und jenen, die Placebo erhielten. [1-7] Tabelle 1 zeigt eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie das Vertrauen in die Evidenz.
Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Das Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig, dass bei Patien:innen mit palmoplantarer Pustulose, die Guselkumab oder Secukinumab erhalten, die Ansprechrate größer als mit Placebo ist. Um eine verlässlichere Aussage zu treffen, sind weitere randomisiert-kontrollierte Studien erforderlich.

Stärke der Evidenz
0 von 3 = Insuffizient

Das Vertrauen in die Evidenz ist insuffizient, um bei Patien:innen mit palmoplantarer Pustulose eine Aussage zur Wirkung von Anakinra, Spesolimab oder Ustekinumab zu treffen.

Stärke der Evidenz
0 von 3 = Insuffizient

Das Vertrauen in die Evidenz ist insuffizient, um eine Aussage zu treffen, ob bei Patient:innen mit palmoplantarer Pustulose, die einen Interleukin-Hemmer erhalten, das Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse höher ist als mit Placebo.

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