Hypophosphatämie nach Eiseninfusion: Eisen-Carboxymaltose versus Eisen-Derisomaltose

Anfrage

Unterscheidet sich das Risiko für unerwünschte Ereignisse und im Speziellen für eine Hypophosphatämie bei Patient:innen mit Eisenmangel nach intravenöser Verabreichung von Eisen(III)-Carboxymaltose im Vergleich zu Eisen(III)-Derisomaltose?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden zur Anfrage vier randomisiert kontrollierte Studien (RCTs), die in drei Publikationen veröffentlicht wurden [1-3]. In den Studien wurden insgesamt 364 Patient:innen mit Eisenmangelanämie mit Intoleranz oder Nichtansprechen auf orale Gabe von Eisenpräparaten eingeschlossen. Die Ursachen des Eisenmangels waren überwiegend gynäkologische Blutungen und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer:innen reichte von 34 bis zu 46 Jahren. Die Patient:innen erhielten in den Studien entweder Eisen(III)-Carboxymaltose (750 bis 1000 mg) oder Eisen(III)-Derisomaltose (1 000 mg) intravenös. Die Follow-up-Dauer betrug in allen vier Studien 35 Tage, wobei eine Studie [3] sekundäre Endpunkte bis zu 70 Tage nach Studienbeginn erhoben hat. Das Bias-Risiko beurteilten wir für allen Studien als moderat.

Resultate

  • Hypophosphatämie: Eine von uns durchgeführte Meta-Analyse mit vier RCTs und insgesamt 364 Patient:innen mit Eisenmangelanämie zeigte ein höheres Risiko für eine Hypophosphatämie nach Eisen(III)-Carboxymaltose als nach Eisen(III)-Derisomaltose (68 Prozent versus 8 Prozent; relatives Risiko [RR] 8,37; 95% Konfidenzintervall [KI] 5,10 bis 13,75; Abbildung 2).

 

  • Schwere unerwünschte Ereignisse: In einem RCT mit 97 Patient:innen hatten mit Eisen(III)-Carboxymaltose 12 Prozent (6 von 49) und mit Eisen(III)-Derisomaltose 10 Prozent (5 von 48) ein schweres unerwünschtes Ereignis (RR 1,18; 95% KI 0,24 bis 2,23).

 

Stärke der Evidenz
3 von 3 = Hoch

Patient*innen mit Eisenmangelanämie, die Eisen(III)-Carboxymaltose erhielten, hatten ein höheres Risiko für eine Hypophosphatämie im Vergleich zu denen, die Eisen(III)-Derisomaltose erhielten.

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Die Häufigkeit schwerer unerwünschter Ereignisse war bei Patient:innen mit Eisenmangelanämie, die mit Eisen(III)-Carboxymaltose behandelt wurden, ähnlich hoch wie mit Eisen(III)-Derisomaltose.

Ergebnisse im Überblick

Ausführliche Beantwortung
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