Hüfttotalendoprothesen zementiert versus nicht zementiert

Anfrage

Wie sind Belastungsfähigkeit, Schmerz und die Rate von intra- und postoperativen periprothetischen (Schaft-)Frakturen bei älteren Personen mit Schenkelhalsfraktur, die mit zementierter Hüfttotalendoprothese versorgt wurden, verglichen mich PatientInnen, die unzementierte Prothesen erhielten, drei Monate nach der Operation?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden einen rezenten und methodisch sehr gut gemachten Cochrane-Review (1) von 2022, der eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) zum Vergleich von zementierten versus nicht zementierten Hüfttotalendoprothesen (HTEP) enthält (2). Zusätzlich identifizierten wir einen weiteren RCT (3), der erst nach dem Suchdatum des genannten Cochrane-Reviews publiziert wurde. Alle StudienteilnehmerInnen hatten traumatische Schenkelhalsfrakturen erlitten und wurden mit einer HTEP versorgt. Das durchschnittliche Alter in beiden Studien reichte von 72 bis 75 Jahren, es waren jeweils mehr Frauen als Männer betroffen (63–80 Prozent). In diesem Dokument behandeln wir nur die Versorgung mit HTEPs, Ergebnisse zu Hemiprothesen werden in einem separaten Rapid Review veröffentlicht.

Resultate

  • Frühe Mobilität: In beiden Studien wurden operierte Personen ohne Einschränkungen früh mobilisiert. Es wurden keine Ergebnisse zu früher Mobilität berichtet.

 

  • Schmerzen: Drei bis vier Monate postoperativ war die Schmerzreduktion bei PatientInnen mit zementierter HTEP um 0,5 bis 0,8 Punkte größer als bei PatientInnen mit unzementierter HTEP, auf einer Skala (PNRS: pain numeric rating scale) von 0 (kein Schmerz) bis 10 (maximaler Schmerz). (Chammout et al.: mittlere Differenz [MD] -0,80, 95% Konfidenzintervall [KI] -1,67–0,07; Clement et al.: MD -0,50, 95% KI -1,28–0,28, Abbildung 2).

 

  • Intraoperative periprothetische Frakturen: In beiden RCTs traten bei 60 Personen, die mit zementierten Prothesen versorgt wurden, keine intraoperativen Frakturen auf. Bei Personen ohne zementierte Prothese erlitten 10,2 Prozent (6 von 59) eine Fraktur während des Eingriffs (relatives Risiko [RR] 0,14; 95% KI 0,02–1,11). Das zeigt eine Meta-Analyse der beiden Studien mit insgesamt 119 Personen (Abbildung 3).

 

  • Postoperative periprothetische Frakturen: Bei 119 Personen traten drei bis vier Monate postoperativ in keiner der untersuchten Gruppen Frakturen auf.

 

Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick

 

 

Ausführliche Beantwortung
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