Gibt es Evidenz dafür, dass bei PatientInnen mit Hüftfraktur eine operative Versorgung innerhalb der ersten 48 Stunden im Vergleich zu einer späteren Versorgung bessere klinische Ergebnisse aufweist?

Anfrage

Gibt es Evidenz dafür, dass bei PatientInnen mit Hüftfraktur eine operative Versorgung innerhalb der ersten 48 Stunden im Vergleich zu einer späteren Versorgung bessere klinische Ergebnisse aufweist?

Ergebnisse

Eine Meta-Analyse von 5 Beobachtungsstudien mit 4,208 PatientInnen ergab bei einem Follow-Up von 3 Monaten bis zu 1 Jahr, ein statistisch signifikantes 19% geringeres Mortalitäts-Risiko für PatientInnen, die innerhalb von 24 bis 72 Stunden operiert wurden im Vergleich zu einer späteren Operation. (Relatives Risiko [RR]: 0.81; 95% Konfindenzintervall [KI]: 0.68-0.96; p=0.01) Ein Drittel der PatientInnen wurden innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach Schenkelhalsbruch operiert und zwei Drittel zu einem späteren Zeitpunkt. Insgesamt verstarben 721 Patientinnen (17%).
Aufgrund allgemeiner methodischer Limitationen von Beobachtungsstudien ist die Stärke der Evidenz niedrig, dass eine Operation bei PatientInnen mit Hüftfraktur innerhalb von 24 bis 72 Stunden im Vergleich zu einem späteren Zeitpunkt zu einer reduzierten Mortalität führt.
Zwei Subgruppen-Analysen, die nicht adjustierte Daten verwendeten, zeigten nach einem Follow-Up von 3 Monaten bis zu 1 Jahr bei einem chirurgischen Eingriff innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Schenkelhalsbruch ein 41% geringeres Risiko für eine postoperative Pneumonie und ein 52% geringeres Risiko einen Druckulkus zu erleiden, im Vergleich zu einer späteren Operation (RR Pneumonie: 0.59; 95% KI 0.37-0.93, RR Druckulkus: 0.48; 95% KI 0.34-0.69. Aufgrund der Verwendung von nicht adjustierten Werten ist dieses Resultat jedoch mit Vorsicht zu interpretieren. Die Stärke der Evidenz ist niedrig dass eine Operation bei PatientInnen mit Hüftfraktur innerhalb von 24 bis 48 Stunden im Vergleich zu einem späteren Zeitpunkt das Risiko einer Pneumonie oder eines Druckulkus vermindert.

Stärke der Evidenz
2 von 3 = Moderat
Die Stärke der Evidenz ist niedrig, dass eine Operation bei PatientInnen mit Hüftfraktur innerhalb von 24 bis 72 Stunden im Vergleich zu einem späteren Zeitpunkt zu einer reduzierten Mortalität führt.
Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig
Die Stärke der Evidenz ist niedrig, dass eine Operation bei PatientInnen mit Hüftfraktur innerhalb von 24 bis 48 Stunden im Vergleich zu einem späteren Zeitpunkt das Risiko einer Pneumonie oder eines Druckulkus vermindert.
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