HPV – Übertragungsrisiko und Schutzmaßnahmen bei Gesundheitspersonal
Anfrage
Wie hoch ist das Risiko einer durch Gase, Rauch, Tröpfchen oder Aerosolpartikel bedingten Übertragung von humanen Papillomviren (HPV) bei Durchführung von Thermoablation, Kauterisierung oder Konisation bei der Behandlung von durch HPV verursachten Hauterscheinungen wie Genitalwarzen für das durchführende Gesundheitspersonal? Bieten verschiedene Arten von Masken ausreichend Schutz vor Infektion?
Ergebnisse
Studien
Zur Fragestellung identifizierten wir eine rezente systematische Übersichtsarbeit (1). Die AutorInnen fassten Ergebnisse über HPV-DNA in OP-Rauch, HPV-Infektionen und HPV-assoziierte Läsionen bei Gesundheitspersonal, das verschiedene Ablationstechniken von HPV-Läsionen (Genitalwarzen oder Cervixläsionen) durchführte, zusammen. Die umfassende Arbeit beinhaltet unter anderen drei Querschnittstudien (2-4), welche relevante Ergebnisse für obige Fragestellungen beinhalten. Insgesamt wurden 1557 Krankenhausangestellte in diesen drei Studien nach ihrer Erfahrung mit elektrochirurgischen Verfahren und der Exposition von OP-Rauch befragt. In zwei dieser Studien wurden HPV-Infektionen des Personals (N=971) mittels PCR-Test von Nasenabstrichen oder von Speichelproben ermittelt (3, 4).
Resultate
- HPV-Infektionen: Das zusammengefasste Ergebnis zeigt eine signifikant häufigere HPV-Infektion bei Gesundheitspersonal in Exposition von OP-Rauch durch Ablation von HPV-Läsionen (8%: 53/693) als bei Personal, welches nicht exponiert war (1%: 4/278; OR 5,53; 95% KI 2,08–14,65).
- Masken: Ergebnisse aus zwei (2, 3) der drei Studien zum Zusammenhang zwischen HPV-Infektion und Maskennutzung während der Durchführung einer Ablation von HPV-Läsionen zeigen, dass chirurgische Masken keinen statistisch signifikanten Vorteil gegenüber keinen Masken bieten (Hu et al: N=273; OR 0,51; 95% KI 0,22–1,17; Gloster & Roenigk: N=570; OR 1,04; 95% KI 0,48–2,26). Befragte, welche N95-Masken (äquivalent FFP2) trugen, steckten sich gar nicht mit HPV an (0%: 0/196), während es bei der Kontrollgruppe, die chirurgische Masken trug, 14 Prozent waren (14%: 33/236; OR 0,02; 95% KI 0,0009–0,25).
Vertrauen in das Ergebnis
Wir stuften das Vertrauen in die Ergebnisse aller Outcomes als niedrig ein, da nur Ergebnisse von Beobachtungsstudien vorliegen.
Stärke der Evidenz
Ausführliche Beantwortung
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