Anfrage

Hat eine Hormontherapie (HT) in der Prä-/Peri- oder Postmenopause einen Einfluss auf die sportliche Leistung?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden vier randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die den Einfluss einer HT auf die Steigerung der sportlichen Leistung nach entsprechendem Training bei Frauen in der Postmenopause untersuchten (1-4). Eine der vier Studien ist ein Preprint und wurde bisher nicht veröffentlicht (1). Die Frauen waren durchschnittlich etwa 54 Jahre alt.

Resultate

• Ausdauerleistung: In zwei RCTs führten 44 postmenopausale Frauen ein Ausdauertraining für drei bzw. sechs Monate durch (1, 2). Nach Ende der Studien zeigte sich, dass die maximale Sauerstoffkapazität (VO₂ max) bei Frauen mit und ohne HT zugenommen hatte (1, 2). Während sich in einer Studie mit 23 Frauen die Zunahme der VO₂ max in den Gruppen mit bzw. ohne HT als ähnlich erwies (1), war die Zunahme der VO₂ max in der zweiten Studie mit 21 Frauen in der HT-Gruppe um geringer (95% KI [Konfidenzintervall]: 0,81 bis 5,18 weniger) (2). Die Ergebnisse in beiden Studien wiesen ein hohes Verzerrungsrisiko auf.

• Muskelkraft: Zwei Studien (3, 4), in denen postmenopausale Frauen mit oder ohne HT für drei bzw. zwölf Monate Widerstandstraining durchführten, ergaben, dass die Muskelkraft bei Frauen mit und ohne HT in einem ähnlichen Ausmaß zunahm (Tabelle 1).

Vertrauen in das Ergebnis

Wir stufen das Vertrauen in das Ergebnis, dass bei postmenopausalen Frauen, die Ausdauertraining betreiben, bezüglich der Leistung kein Unterschied zwischen HT und keiner HT besteht, als unzureichend ein (siehe Abbildung 1).

Wir stufen das Vertrauen in das Ergebnis, dass bei postmenopausalen Frauen, die Widerstandtraining betreiben, bezüglich der Kraftleistung kein Unterschied zwischen HT und keiner HT besteht, als niedrig ein (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Vertrauen in die Ergebnisse