Herzinsuffizienz-SpezialistInnen: Versorgung in Europa
Anfrage
Gib es Evidenz zum Bedarf an Zentren mit multiprofessionellen Teams aus SpezialistInnen, um eine Leitlinien-gerechte flächendeckende Versorgung zu gewährleisten?
Ergebnisse
Studien
Im Rahmen unserer Literatursuche haben wir 1 101 Abstracts identifiziert. Unter diesen haben wir elf potenziell relevante Publikationen identifiziert und als Volltext evaluiert. Keine dieser Studien erfüllte jedoch vollständig die von uns auf Basis der Anfrage definierten Einschlusskriterien. Daher haben wir in diesem Dokument die Ergebnisse von drei Publikationen (1-3), die relevante Informationen zu Teilaspekten der Fragestellung lieferten, narrativ zusammengefasst. Zwei Studien befassten sich mit den Daten des Heart Failure Association (HFA) Atlas 2019 und verglichen die Anzahl der spezialisierten Herzinsuffizienz-Zentren sowie die Prävalenz von Herzinsuffizienz in Europa, dem Nahen Osten und den ehemaligen Sowjetrepubliken (1, 2). In unserem Rapid Review haben wir uns auf die Daten aus europäischen Ländern konzentriert. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2023 hat Informationen zur Versorgungsstruktur von Herzinsuffizienz-PatientInnen in Deutschland bereitgestellt und mit drei Ländern (Irland, Niederlande, Großbritannien) verglichen (3).
Resultate
- Effektivität von Herzinsuffizienz-Zentren: Studien konnten zeigen, dass die Betreuung von Herzinsuffizienz-PatientInnen durch multidisziplinäre Teams, die beispielsweise KardiologInnen, Pflegefachkräfte, DiätassistentInnen, PharamazeutInnen und SozialarbeiterInnen umfassen, Krankenhausaufenthalte und Gesamtmortalität reduziert (4). Das Angebot von spezialisierten Herzinsuffizienz-Zentren variiert international erheblich, wobei in Österreich im Ländervergleich überdurchschnittlich viele Zentren pro Million Einwohner zur Verfügung stehen (3,39 Zentren pro Million EinwohnerInnen) (1).
- Prävalenz der Herzinsuffizienz in Europa: Wie hoch der Bedarf an Herzinsuffizienz-Zentren ist, hängt unter anderem von der Prävalenz ab. Diese variiert aufgrund von Demografie, Sozioökonomie und Risikofaktoren und weiteren Ursachen innerhalb Europas erheblich (1, 2). Da nicht alle Länder wichtige Einflussfaktoren erfasst hatten, lässt sich die Heterogenität der Prävalenz nur teilweise erklären.
- Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herzinsuffizienz: Der Bedarf an Herzinsuffizienz-Zentren könnte auch aufgrund der Krankenhausaufenthalte von Herzinsuffizienz-PatientInnen eruiert werden. Anzahl und Dauer dieser Aufenthalte variieren international erheblich und hängen von den Kriterien für die Aufnahme, den Ressourcen und der Therapie-Adhärenz ab (1, 2). Auch bei der Umsetzung von Behandlungsrichtlinien und der Kostenerstattung gibt es erhebliche Unterschiede (1-3). Zum Beispiel erstatten nicht alle europäischen Länder die Kosten für sämtliche empfohlenen Medikamente.
Ausführliche Beantwortung
Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download