Hereditäre Thrombophilie und COVID-19-Infektion
Anfrage
- Führt eine COVID-19-Infektion bei Personen mit hereditärer Thrombophilie im Vergleich zur Normalbevölkerung zu einem schlechteren Outcome?
- Führt die SARS-CoV-2-Impfung bei Personen mit hereditärer Thrombophilie zu einer erhöhten Inzidenz thromboembolischer Ereignisse?
Ergebnisse
Studien
Aufgrund der Fragestellung wurde die Suche zusammengefasst. Sie lieferte vier Arbeiten zum Thema hereditäre Thrombophilie und COVID-19 (Abbildung 2). Davon waren drei Verweise zu aktuell noch laufenden Studien (1-3). Zur weiteren Beurteilung blieb eine methodisch gut durchgeführte Fall-Kontroll-Studie (4) übrig, die im März 2021 erschien. In dieser wurden klinische und laborchemische Endpunkte bei PatientInnen mit und ohne hereditäre Thrombophilie im Zuge einer COVID-19-Infektion verglichen. Die Fallgruppe der Studie setzte sich aus 13 PatientInnen mit unterschiedlichen Thrombophilie-Mutationen (Abbildung 3) zusammen und wurde im Verhältnis eins zu vier mit 52 PatienntInnen ohne Thrombophilie-Mutation gematcht.
Resultate
Für die klinischen Endpunkten – Mortalität, thromboembolische Ereignisse, ICU-Aufnahme (Intensive Care Unit), ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome) – konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Fall- und Kontrollgruppe festgestellt werden (Tabelle 1).
Vertrauen in das Ergebnis
Stärke der Evidenz
Basierend auf der niedrigen TeilnehmerInnen- und Eventzahlen ist das Vertrauen in das Ergebnis der Studie zu gering, um mit Sicherheit eine Aussage über den Einfluss hereditärer Thrombophilien auf den Erkrankungsverlauf von COVID-19-Infektionen zu treffen. Noch laufende Studien könnten hierzu Aufschluss geben.
Ergebnisse im Überblick:
Ausführliche Beantwortung
Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download