Hepatozelluläres Karzinom: Stereotaktische Radiotherapie vs. chirurgische Exzision

Anfrage

Ist eine stereotaktische Radiotherapie bei PatientInnen mit nicht fortgeschrittenem hepatozellulären Karzinom ebenso effektiv wie eine chirurgische Exzision, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Überlebensraten zu erhöhen?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden drei retrospektive Kohortenstudien mit Daten von 355 PatientInnen mit nicht fortgeschrittenem hepatozellulären Karzinom, die entweder mit einer stereotaktischen Radiotherapie oder mit einer chirurgischen Exzision behandelt wurden (1-4). Um ähnliche, miteinander vergleichbare Gruppen zu bilden, war dabei jeweils ein Propensity Score Matching angewendet worden. Zwei dieser Studien mit 274 PatientInnen wurden methodisch besser durchgeführt (3, 4). Die berücksichtigen PatientInnen hatten keine Metastasen, und der Großteil wies nur eine Leberläsion auf. Die Ergebnisse der dritten Studie haben ein hohes Verzerrungsrisiko, weil unklar bleibt, wie viele PatientInnen mit einer transarteriellen Chemoembolisation vorbehandelt wurden (1).

Resultate

  • Rezidiv nach zwei bis fünf Jahren
    Zwei Studien mit insgesamt 147 PatientInnen ergaben bezüglich der Rezidivrate keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen stereotaktischer Radiotherapie und chirurgischer Exzision (1, 3). Eine der beiden Studien hatte ein hohes Verzerrungsrisiko (1).

 

  • Progressionsfreies Überleben nach fünf Jahren
    Die zwei methodisch besseren Studien (3, 4) mit 274 PatientInnen zeigten ähnliche Raten ohne statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Methoden (Tabelle 1). In der größeren Studie mit 208 PatientInnen lag das Progressionsfreie Überleben bei 48 Prozent nach stereotaktischer Radiotherapie bzw. bei 46 Prozent nach chirurgischer Exzision (p=0,35).

 

  • Gesamtüberleben nach fünf Jahren
    In den zwei methodisch besseren Studien reichte das Gesamtüberleben in den beiden Behandlungsgruppen von 71 bis 74 Prozent, ohne statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen (Tabelle 1).

 

Vertrauen in das Ergebnis

Siehe Abbildung 1 und Tabelle 1 Aufgrund der verwendeten Studiendesigns ist das Vertrauen in die Ergebnisse niedrig. Das Vertrauen in die Ergebnisse der Studie mit hohem Verzerrungsrisiko ist unzureichend.

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