Hämolyse von Blutproben bei Abnahme aus einem liegenden Venenkatheter im Vergleich zur Abnahme mittels Venenpunktionsnadel

Anfrage

Wie groß ist das Risiko einer Hämolyse bei Blutproben, die aus einem liegenden peripheren Venenkatheter entnommen wurden im Vergleich zur Blutabnahme mit einer Venenpunktionsnadel?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden passend zur Fragestellung einen systematischen Review aus dem Jahr 2019 [1], der 16 Beobachtungsstudien zusammenfasst, sowie eine weitere Beobachtungsstudie [2; 3], welche nach Erscheinen des Reviews publiziert wurde. Insgesamt präsentieren wir in diesem Dokument die Ergebnisse von fünf Beobachtungsstudien. Diese verglichen das Risiko einer Hämolyse bei Blutabnahmen von liegenden peripheren Venenkathetern mit Blutabnahmen mit einer Venenpunktionsnadel. Die von uns identifizierten Studien enthielten Ergebnisse zu hämolytischen Blutproben von insgesamt 9 936 Blutproben. Die Blutproben wurden bei Patient:innen in der Notaufnahme abgenommen. Eine Hämolyse des entnommenen Blutes wurde in drei Studien über automatisierte Verfahren (z. B.: Spektralphotometrie) und in zwei Studien mittels visueller Techniken (z. B.: Sichtkontrolle) festgestellt.

Resultate

Häufigkeit von hämolytischen Blutproben: In einer Meta-Analyse mit Daten von fünf Beobachtungsstudien und 9 936 Blutproben waren bei Blutabnahmen aus einem peripheren Venenkatheter 10,3 Prozent (583 von 5 675) der Blutproben hämolytisch, im Vergleich zu 0,8  Prozent (32 von 4 261) bei peripherer Venenpunktion. Der Unterschied war statistisch signifikant (relatives Risiko [RR] 5,62; 95% Konfidenzintervall [KI] 3,89–8,13).

Stärke der Evidenz
2 von 3 = Moderat

Die Blutabnahme aus einem peripheren Venenkatheter verursacht wahrscheinlich häufiger hämolytische Blutproben als eine Blutabnahme mit einer Venenpunktionsnadel.

Ergebnisse im Überblick

 

Ausführliche Beantwortung
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