Glioblastom-Therapie: Lomustin und Temozolomid

Anfrage

Hat bei PatientInnen mit Glioblastom eine Kombination aus Lomustin und Temozolomid eine bessere Wirkung darauf, die Überlebenszeit zu verlängern, als die Gabe von Temozolomid alleine?

Ergebnisse

Studien

Zur Eingangsfrage fanden wir eine 129 PatientInnen mit Glioblastom umfassende Studie, die die Wirkung einer Kombination von Lomustin und Temozolomid mit jener einer alleinigen Temozolomid-Therapie verglich (1). An der Studie konnten nur Personen teilnehmen, deren Tumor eine Promotor-Methylierung der MGMT (O6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase) aufwies. Bei 97 Prozent der Personen wurde der Tumor zu Beginn komplett oder partiell entfernt, beim Rest eine Biopsie vorgenommen. Zusätzlich zur Operation erhielt der Großteil der PatientInnen Bestrahlungen.

Resultate   

  • PatientInnen mit Lomustin/Temozolomid-Gabe lebten um 16 Monate länger als jene der Temozolomid-Gruppe. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war statistisch knapp nicht signifikant (46,9 vs. 30,4 Monate; HR [Hazard Ratio]: 0,60; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,35–1,03).

 

  • In beiden Gruppen überlebten PatientInnen 16,7 Monate ohne ein Fortschreiten des Tumors (HR: 0,91; 95% KI: 0,57–1,44; siehe Tabelle 1).

 

  • Hämatologische Ereignisse traten unter Kombinationstherapie statistisch signifikant häufiger auf als bei Temozolomid-Gabe allein (siehe Tabelle 2). Auch andere unerwünschte Ereignisse waren häufiger bei Personen mit Lomustin/Temozolomid-Therapie. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war in diesen Fällen jedoch statistisch nicht signifikant.

 

 

 

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Da nur eine einzige Studie mit 129 PatientInnen vorliegt, ist die Stärke der Evidenz für die Ergebnisse niedrig. Eine derzeit laufende Studie gleichen Inhalts mit etwa 550 PatientInnen wird 2022 beendet werden (2).

Ausführliche Beantwortung
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