Duale Plättchenhemmer-Therapie nach endovaskulärer Gefäßintervention

Anfrage

Ist bei Patienten und Patientinnen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) oder Carotisstenose, die eine endovaskuläre Gefäßintervention erhielten, eine duale Plättchenhemmer-Therapie wirksamer und sicherer als eine Monotherapie?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse, die sich mit der oben erwähnten Frage befasst hat (1).

Ergebnisse

Die systematische Übersichtsarbeit schloss eine randomisiert kontrollierte Studie mit 80 Patienten und Patientinnen mit PAVK ein, bei denen eine endovaskuläre Gefäßintervention an der unteren Extremität durchgeführt wurde. Sechs Monate nach dem Eingriff fand sich bei etwa 34 Prozent (27 von 80) der teilnehmenden Personen in der Studie eine Restenose. Dieser Anteil an Patienten und Patientinnen mit Restenose war unter dualer Pättchenhemmer-Therapie verglichen mit Monotherapie ähnlich hoch. Die Studie zeigte nach sechs Monaten für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse, Blutungskomplikationen und Gesamtmortalität keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen dualer Plättchenhemmer-Therapie im Vergleich zur Monotherapie.  Aufgrund der kleinen Studienpopulation sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren. Eine größere Studie wäre erforderlich, um die Frage zu beantworten, ob ein Unterschied zwischen beiden Gruppen besteht. Die AutorInnen der systematischen Übersichtsarbeit führten auch eine Meta-Analyse mit zwei Studien und 147 PatientInnen mit Carotisstent-Implantation durch. Bezüglich der Rate an Restenosen und Blutungsraten zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied. Das Risiko für ein cerebrovaskuläres Ereignis war bei jedoch der dualen Plättchenhemmer-Therapie statistisch signifikant geringer als mit Monotherapie. Beide Studien wurden deshalb nach einem Monat vorzeitig abgebrochen. Auch hier ist die Aussagekraft der Ergebnisse aufgrund der kleinen Studienpopulation eingeschränkt.

 

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig
Die Stärke der Evidenz ist niedrig bzw. insuffizient um die Frage zu beantworten, ob bei PatientInnen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) oder Carotisstenose, die eine endovaskuläre Gefäßintervention erhielten, eine duale Plättchenhemmer-Therapie wirksamer und sicherer ist als eine Monotherapie.
Ausführliche Beantwortung
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