Dexmedetomidin versus Midazolam als Sedativum bei Kindern vor Diagnostik oder kleinen Eingriffen

Anfrage

Wie wirksam (Sedierungserfolg) und sicher ist intranasal verabreichtes Dexmedetomidin zur Sedierung von Kindern und Jugendlichen vor bildgebender Diagnostik (z.B.: MRT, CT) oder kleineren, überwiegend nicht schmerzhaften Eingriffen im Vergleich zu Midazolam?

Ergebnisse

Studien

Wir berücksichtigten eine systematische Übersichtsarbeit (1) sowie fünf rezente randomisiert kontrollierte Studien (2-6). Die inkludierten Studien beinhalten Ergebnisse zum Sedierungserfolg und zur Dauer bis zum Eintritt der Sedierung von 725 Kindern, welche sich kleinen Eingriffen oder bildgebender Diagnostik unterzogen. Die Kinder waren 1,1 bis 7,5 Jahre alt und überwiegend gesund oder hatten geringfügige Erkrankungen oder Einschränkungen (American Society of Anesthesiologists [ASA] I–II) und wurden entweder mit Dexmedetomidin intranasal (1–3 μg/kg) oder Midazolam intranasal (0,2–0,5 mg/kg) sediert.

Resultate

  • Sedierungserfolg: Ob eine Sedierung erfolgreich war, beurteilten die behandelnden ÄrztInnen mit Sedierungsskalen oder danach, ob keine Notfallsedierung erforderlich war. Eine Meta-Analyse aus acht RCTs mit 725 Kindern zeigte einen Vorteil zugunsten Dexmedetomidin (85,5 Prozent [324 von 379]) gegenüber Midazolam (57,5 Prozent [199 von 346]; relatives Risiko [RR] 1,64; 95% Konfidenzintervall [KI] 0,98–2,75; Abbildung 2).

 

  • Zeit bis zum Eintritt der Sedierung: Bei 317 Kindern, welche mit Dexmedetomidin sediert wurden, dauerte es bis zum Eintreten der Sedierung 7,2 bis 24 Minuten und mit Midazolam (278 Kinder) 6,3 bis 33,3 Minuten. Eine Meta-Analyse aus sechs RCTs zeigt keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen (mittlere Differenz [MD] 1,70; 95% KI -4,79–8,19; Tabelle 1).

 

  • Nebenwirkungen: Keine der berücksichtigten Studien präsentiert Daten von unerwünschten Nebenwirkungen.

 

Vertrauen in das Ergebnis

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Das Vertrauen in das Ergebnis Sedierungserfolg ist niedrig, da sich die Ergebnisse zwischen den Studien teils erheblich voneinander unterscheiden.

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Das Vertrauen in das Ergebnis Zeit bis zum Eintritt der Sedierung ist niedrig. Wir stuften das Vertrauen in die Evidenz aufgrund hoher Heterogenität und breiter Konfidenzintervalle herab.

 

Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick

Ausführliche Beantwortung
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