Dexmedetomidin versus Chloralhydrat als Sedativum bei Kindern vor diagnostischen Verfahren
Anfrage
Wie wirksam (Sedierungserfolg) und sicher ist intranasal verabreichtes Dexmedetomidin zur Sedierung von Kindern und Jugendlichen vor bildgebender Diagnostik (z. B.: MRT, CT) oder kleineren, überwiegend nicht schmerzhaften Eingriffen im Vergleich zu Chloralhydrat?
Ergebnisse
Studien
Wir identifizierten eine systematische Übersichtsarbeit (1) und zusätzlich eine randomisiert kontrollierte Studie (2), welche erst nach Publikation der Übersichtsarbeit erschien. Die 636 inkludierten Kinder waren 1,1 bis 3,3 Jahre alt und unterzogen sich diagnostischen Verfahren in Krankenhäusern in China, im Iran oder in den USA. Die Kinder wurden entweder mit Dexmedetomidin intranasal (2–3 μg/kg) oder mit Chloralhydrat oral (50–80 mg/kg) sediert.
Resultate
- Sederungserfolg: Die von uns durchgeführte Meta-Analyse mit Daten aus vier randomisiert kontrollierten Studien (RCTs) (3-6) mit 570 Kindern zeigt einen leichten Vorteil zugunsten Dexmedetomidin (relatives Risiko [RR] 1,09; 95% Konfidenzintervall [KI] 0,97–1,24).
- Zeit bis zum Eintritt der Sedierung: Im größten RCT (5) mit niedrigem Bias-Risiko dauerte es bis zum Eintritt einer adäquaten Sedierung bei 100 Kindern mit Dexmedetomidin im Durchschnitt 13 Minuten (Standardabweichung [SD] ± 5) und bei 50 Kindern mit Chloralhydrat durchschnittlich 14 Minuten (SD ± 9). In den anderen vier Studien reichte die Dauer von 13 bis zu 34 Minuten mit Dexmedetomidin und von 16 bis zu 30 Minuten mit Chloralhydrat. Wir konnten nicht ergründen, weshalb es so unterschiedlich lange dauerte, bis die behandelten Kinder in den jeweiligen Studien sediert waren.
- Hypoxie: Bei der Gabe von Dexmedetomidin erlitten zwei Prozent (7 von 302) der Kinder eine Hypoxie oder benötigten zusätzlichen Sauerstoff und bei Chloralhydrat waren es ebenfalls zwei Prozent (5 von 271). Das zeigt eine Meta-Analyse mit Daten von vier RCTs und insgesamt 573 Kindern (RR 0,91; 95% KI 0,28–2,91).
Vertrauen in das Ergebnis
Stärke der Evidenz
Das Vertrauen in alle Ergebnisse ist niedrig und ist in Abbildung 1 und Tabelle 1 dargestellt.
Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick
Ausführliche Beantwortung
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