UPDATE: Denosumab (XGEVA®, Prolia®) verglichen mit Bisphosphonaten bei Patientinnen mit Mammakarzinom und Vorliegen von Knochenmetastasen

Anfrage

Gibt es einen Vorteil bei der Gabe von Denosumab (XGEVA®, Prolia®) verglichen mit Bisphosphonaten bei Patientinnen mit Mammakarzinom und Vorliegen von Knochenmetastasen?

Ergebnisse

Studien
Wir haben eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse gefunden, welche die Wirksamkeit und Sicherheit von Denosumab im Vergleich zu Bisphosphonaten bei der Therapie von Brustkrebs und Knochenmetastasen untersucht. Die Übersichtsarbeit schließt insgesamt drei Studien mit 2.330 Patientinnen ein. Die Dauer der eingeschlossenen Studien variierte von einem Jahr bis zu elf Jahren. Bei unserer Update-Suche haben wir eine systematische Übersichtsarbeit gefunden, die Denosumab und Zoledronsäure im Bezug auf Sicherheit bei PatientInnen mit unterschiedlicher fortgeschrittener Tumorerkrankung und Knochenmetastasen vergleicht.

Resultate
Bei Patientinnen, die Denosumab erhielten, war das Risiko für skelettassoziierte Ereignisse um 39 Prozent niedriger als in der Gruppe, die Bisphosphonate einnahm (40 Prozent versus 57 Prozent; OR [Odds Ratio]: 0,61; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,51–0,72; p=0,001). Skelettassoziierte Ereignisse umfassten Frakturen, Rückenmarkskompression, Hypokalzämie, Knochenbestrahlung und chirurgische Eingriffe am Knochen. Einer der drei RCTs mit 2.046 Personen berichtete über das Gesamtüberleben innerhalb eines Jahres, konnte aber keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen finden. Bei den Nebenwirkungen zeigte sich, dass Fieber, Knochenschmerzen, Ödeme und Nierenversagen statistisch signifikant häufiger in der Bisphosphonat-Gruppe auftraten. Eine andere Studie untersuchte den Endpunkt Schmerz. Die Zeit bis zur Schmerzverschlimmerung verlängerte sich mit Denosumab (8,5 Monate) um einen Monat verglichen mit Bisphosphonaten (7,4 Monaten) (HR [Hazard Ratio]: 0,90, 95% KI, 0,80–1,01; p=0,08). Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQL) wurde ebenfalls nur in einer Studie untersucht. Auch hier war Denosumab überlegen: In der Denosumab-Gruppe berichteten um 10 Prozent mehr Frauen über eine Verbesserung der Lebensqualität als in der Bisphosphonat-Gruppe. Eine Meta-Analyse von drei RCTs und 9.321 Patientinnen zeigte statistisch signifikant mehr neue primäre Malignome bei Patientinnen, die Denosumab erhielten, als bei der mit dem Bisphosphonat Zoledronsäure behandelten Gruppe (1,1 Prozent versus 0,7 Prozent, OR 1,65, 95% KI: 1,06 – 2,59; p=0,03).

Stärke der Evidenz
3 von 3 = Hoch

Die Stärke der Evidenz ist hoch, dass bei einer Therapie mit Denosumab signifikant weniger skelettassoziierte Ereignisse auftreten als unter einer Therapie mit Bisphosphonaten. Nebenwirkungen traten signifikant häufiger in der Bisphosphonat-Gruppe auf.

Stärke der Evidenz
2 von 3 = Moderat

Keinen signifikanten Unterschied gab es beim Gesamtüberleben.

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Neue primäre Malignome traten in beiden Gruppen selten auf. Bei Patientinnen, die Denosumab erhielten, zeigten sich jedoch statisch signifikant mehr neue primäre Malignome als bei jenen unter einer Therapie mit dem Biphosphonat Zoledronsäure.

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