Chronische Herzinsuffizienz und COVID-19-Erkrankung

Anfrage

Gibt es Studien, die untersuchten, ob bei PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz und COVID-19-Erkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer besteht?

Ergebnisse

Studien

Zur Fragestellung haben wir zwei Beobachtungsstudien (1, 2) gefunden. Eine retrospektive Kohortenstudie (1) analysierte Daten von 9148 PatienInnen mit COVID-19-Infektion auf Basis von koreanischen Gesundheitsdaten. Die StudienautorInnenen untersuchten den Zusammenhang von Komorbiditäten und Mortalität von PatientInnen mit COVID-19-Erkrankung. Eine Herzinsuffizienz bestand bei 149 PatientInnen. Die prospektive Kohortenstudie von Petrilli et al. (2) aus den USA untersuchte bei 5279 PatientInnen mit COVID-19-Erkrankung, ob und inwiefern klinische PatientInnen-Charakteristika, Co-Morbiditäten und Laborparameter mit dem Risiko für eine Krankenhausaufnahme, schwere Krankheit und Tod zusammenhingen.

Resultate   

  • Zwei große Kohortenstudien (1, 2) zeigten, dass bei PatientInnen mit Herzinsuffizienz im Fall einer COVID-19-Erkrankung ein statistisch signifikant erhöhtes Mortalitätsrisiko besteht. In der größeren Studie wurden Daten von 9148 PatientInnen eines Registers analysiert. Bei den PatientInnen mit Herzinsuffizienz verstarben 16,8 Prozent (25 von 149) im Vergleich zu 1,2 Prozent ohne Herzinsuffizienz (105 von 8999; adjustierte Odds Ratio [OR] 3,17; 95% KI: 1,88 bis 5,34)

 

  • In einer prospektiven Kohortenstudie war eine vorbestehende Herzinsuffizienz bei PatientInnen mit einer COVID-19-Erkrankung mit einem statistisch signifikant erhöhten Risiko für eine stationäre Aufnahme assoziiert (adjustierte OR 4,43; 95% KI: 2,59 bis 8,04).(2) Eine Herzinsuffizienz war bei 367 der 5279 (7,0 Prozent) der eingeschlossenen PatientInnen vorbekannt. Davon mussten 350 stationär aufgenommen werden.(2)

 

  • Eine Kohortenstudie zeigte für PatientInnen, die aufgrund einer COVID-19-Erkrankung stationär aufgenommen (n=2725) wurden, ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei vorbekannter Herzinsuffizienz (adjustierte OR 1,93; 95% KI: 1,4 bis 2,6).(2) Von 349 PatientInnen mit Herzinsuffizienz entwickelten 189 (54,2 Prozent) einen schweren Krankheitsverlauf. Im Vergleich dazu machten 801 von 2380 PatientInnen (33,7 Prozent) ohne Herzinsuffizienz einen schweren Krankheitsverlauf durch.(2)

 

Stärke der Evidenz
2 von 3 = Moderat

Basierend auf zwei großen Kohortenstudien war bei PatientInnen mit COVID-19-Erkrankung eine vorbestehende Herzinsuffizienz mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert. Außerdem zeigte sich bei Herzinsuffizienz ein erhöhtes Risiko für eine stationäre Aufnahme und einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung.

 

Ergebnisse im Überblick:

Ausführliche Beantwortung
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