Brachytherapie bei Patienten mit Low-risk-Prostatakarzinom
Anfrage
Wie wirksam und sicher ist die Brachytherapie bei Patienten mit Low-risk-Prostatakarzinom im Vergleich zu anderen Therapien?
Ergebnisse
Studien
Wir fanden drei systematische Übersichtsarbeiten, die eine Brachytherapie bei Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom im Vergleich zu anderen Therapieoptionen untersuchten . Alle drei Arbeiten hatten eine randomisiert kontrollierte Studie aus 2009 eingeschlossen, die ausschließlich Patienten mit einem Low-risk-Prostatakarzinom behandelte. Die aktuellste systematische Übersichtsarbeit beinhaltete zusätzlich fünf Beobachtungsstudien, die über metastasenfreies Überleben und Mortalität berichteten. Diese fünf Studien untersuchten sowohl Patienten mit Low-risk-Prostatakarzinom als auch solche mit intermediärem und hohem Risiko.
Resultate
Die randomisiert kontrollierte Studie mit 200 Patienten, die an einem Low-risk-Prostatakarzinom erkrankt waren, zeigte bis zu fünf Jahre nach Studienbeginn keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Lebensqualität jener Patienten, die eine Brachytherapie erhalten hatten, im Vergleich zur retropubischen radikalen Prostatektomie . Mortalität und metastasenfreies Überleben wurden nicht untersucht. Nach sechs Monaten hatten in der Brachytherapie-Gruppe weniger Patienten eine Harninkontinenz, jedoch mehr Patienten eine Harnröhrenirritation als in der Gruppe nach radikaler retropubischer Prostatektomie. Der Anteil an Patienten mit guter erektiler Funktion war nach einem und fünf Jahren ähnlich.
Eine prospektive Beobachtungsstudie mit 495 Patienten verglich Brachytherapie, 3D-konforme Strahlentherapie, eine Kombination von externer Strahlentherapie und Brachtherapie sowie eine intensitätsmodulierte Strahlentherapie miteinander. Nach fünf Jahren lag der Anteil der Patienten ohne Metastasen zwischen 97 bis 99 Prozent.
Eine prospektive und drei retrospektive Beobachtungsstudien mit 28 500 Patienten untersuchten Brachytherapie, 3D-konforme Strahlentherapie, radikale Prostatektomie und externe Strahlentherapie. Sie berichteten über Gesamtmortalitätsraten von vier bis 29 Prozent während zwei bis sieben Jahren. Die Prostatkrebs-spezifische Mortalität lag in drei retrospektiven Beobachtungsstudien zwischen einem und acht Prozent. Dabei ist zu beachten, dass in den Beobachtungsstudien 30 bis 80 Prozent der Patienten ein niedriges Risiko für ein Low-risk-Prostatakarzinom hatten, der Rest der Population ein Prostatakarzinom mit intermediärem oder hohem Risiko für eine Progression der Erkrankung.
Stärke der Evidenz
Ausführliche Beantwortung
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