Krebs bei Athletinnen in der Postmenopause im Vergleich zu Nicht-Athletinnen
Anfrage
Gibt es Studien, die zeigen, dass bei Athletinnen in der Postmenopause Krebs seltener auftritt als bei Frauen in der Allgemeinbevölkerung?
Ergebnisse
Studien
Wir fanden mehrere Publikationen einer Querschnittsstudie, die 5398 im Jahr 1981 befragte Universitäts-Absolventinnen untersuchte und dabei ehemalige Athletinnen mit ehemaligen Nicht-Athletinnen verglich (1, 2). Zum Zeitpunkt der Befragung 1981 waren 576 der Athletinnen und 681 der Nicht-Athletinnen über 50 Jahre alt gewesen. In der Folge wurden 3940 Frauen aus dieser Kohorte über einen Zeitraum von 15 Jahren beobachtet (3). Zum Zeitpunkt der letzten Befragung zählten die Athletinnen im Durchschnitt 53 Jahre (SD [Standardabweichung]: ±12) und die Nicht-Athletinnen 55 Jahre (SD: ±12); insgesamt waren 2205 Frauen über 50 Jahre alt.
Resultate
- Brustkrebs: Sowohl 1981, als die Befragung stattfand, als auch nach 15 Jahren war das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, bei ehemaligen Athletinnen geringer als bei Frauen, die keinen Universitätssport betrieben hatten (1, 3). Der Unterschied war nicht statistisch signifikant. In der Studie mit dem 15-Jahre-Follow-up (3) hatten unter den Athletinnen 5,9 Prozent (56 von 950) Brustkrebs im Vergleich zu 7,5 Prozent der Nicht-Athletinnen (94 von 1255; Relatives Risiko [RR]: 0,79; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,57–1,08).
- Krebs des reproduktiven Systems: Ehemalige Athletinnen wiesen ein signifikant reduziertes Risiko für Krebserkrankungen der Gebärmutter, der Eierstöcke, des Gebärmutterhalses oder der Scheide auf (RR: 0,39; 95% KI: 0,16–0,99) (1).
- Krebs des nichtreproduktiven Systems: Unter Athletinnen fanden sich seltener Krebsfälle des nichtreproduktiven Systems als unter Nicht-Athletinnen (RR: 0,34; 95% KI: 0,11–1,02) (2).
- Hautkrebs: Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, unterschied sich zwischen Athletinnen und Nicht-Athletinnen nicht signifikant (RR: 1,14; 95% KI: 0,68–1,91) (2).
Vertrauen in das Ergebnis
Stärke der Evidenz
Wir stufen das Vertrauen in das Ergebnis, dass Sport im jungen Erwachsenenalter das Risiko für Brustkrebs sowie Krebs des reproduktiven und des nichtreproduktiven Systems bei Frauen über 50 reduziert, als niedrig ein (siehe Abbildung 1).
Stärke der Evidenz
Wir stufen das Vertrauen in das Ergebnis, dass Sport im jungen Erwachsenenalter das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, nicht beeinflusst, als unzureichend ein (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Vertrauen in die Ergebnisse
Ausführliche Beantwortung
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