Nicht-resorbierbare orale Antibiotika-Prophylaxe bei elektiver Sigmaresektion

Anfrage

Gibt es Evidenz dafür, dass die präoperative Darmdekontamination mit nichtresorbierbaren Antibiotika bei der elektiven Sigmaresektion (laparoskopisch) die postoperative Komplikationsrate (postoperativer Aufenthalt, Häufigkeit von Abszessen, Anastomosendehiszenz) senkt? Gibt es Studien, die den präoperativen Einsatz von Colidimin (Rifaximin) bei laparoskopischer Sigmaresektion untersuchen?

Ergebnisse

Es konnten keine randomisierten kontrollierten Studien oder systematische Übersichtsarbeiten eruiert werden, die den präoperativen Einsatz oraler nicht-resorbierbarer Antibiotika ausschließlich bei elektiver laparoskopischer Sigma-Resektion in Hinblick auf postoperative Komplikationen untersuchen. Es wurden auch keine randomisierten kontrollierten Studien gefunden, die Colidimin (Rifaximin) als präoperative Antibiotika-Prophylaxe in der Kolorektalchirurgie verwenden.

Ein Cochrane Review bewertete randomisierte kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit der präoperativen Antibiotika-Prophylaxe (oral oder intravenös) im Rahmen unterschiedlicher Eingriffe in der Kolorektalchirurgie im Hinblick auf eine Reduktion von postoperativen Wundinfektionen untersuchten.1 Im Vergleich zu Placebo oder keiner Therapie führt die präoperative Antibiotika-Prophylaxe (oral oder intravenös) zu einer deutlichen Reduktion der postoperativen Wundinfektionsrate. Eine im Cochrane-Review inkludierte Meta-Analyse von 10 randomisierten kontrollierten Studien (gemischte Analyse der Studien mit leichter und schwerer resorbierbaren Antibiotika) und 813 PatientInnen zeigte eine 70%-ige Risikoreduktion von postoperativen Wundinfektionen (RR 0.3; 95% CI 0.22-0.41, p<0.00001).

Eine einzige randomisierte kontrollierte Studie mit 72 PatientInnen verglich die orale mit einer intravenösen Verabreichung von Kanamycin (schwer resorbierbar) und Metronidazol in Kombination. Bezüglich der Reduktion von postoperativen Wundinfektionen konnte kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden. (RR 2.11, 95% CI 0.2 - 22.29, p=0.53). Die Evidenz ist unzureichend, um eine Aussage über die bessere Wirksamkeit einer Verabreichungsform (oral oder intravenös) im Rahmen der präoperativen Antibiotika-Prophylaxe in der Kolorektalchirurgie zu treffen.

Stärke der Evidenz (für den präoperativen Einsatz von Colidimin (Rifaximin) bei elektiver Sigmaresektion in Hinblick auf eine Reduktion der postoperativen Komplikationsrate):
0 von 3 = Insuffizient
Stärke der Evidenz (für den präoperativen Einsatz einer Antibiotika-Prophylaxe im Vergleich zu Placebo oder keiner Therapie in der Kolorektalchirurgie):
3 von 3 = Hoch
Stärke der Evidenz (für eine bessere Wirksamkeit einer Verabreichungsform (oral oder intravenös) im Rahmen der präoberativen Antibiotika-Prophylaxe in der Kolorektalchirurgie):
0 von 3 = Insuffizient
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