Anifrolumab bei systemischem Lupus erythematodes
Anfrage
Wie wirksam und sicher ist Anifrolumab im Vergleich zu Placebo bei der Behandlung von Patient:innen mit systemischem Lupus erythematodes?
Ergebnisse
Studien
Wir identifizierten fünf randomisierte kontrollierte Studien (RCT) mit insgesamt 1 308 Patient:innen mit systemischem Lupus erythematodes, die Anifrolumab mit Placebo verglichen. Bei den Studienteilnehmer:innen handelte es sich überwiegend um Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 32 bis 45 Jahren; 145 Personen hatten eine Nierenbeteiligung mit Lupus-Nephritis. Die Zeit von der Diagnosestellung bis zur Randomisierung lag bei drei Monaten bis knapp zehn Jahren, wobei Patient:innen mit Lupus-Nephritis eine Krankheitsdauer von maximal drei Jahren aufwiesen. Die Patient:innen erhielten in beiden Gruppen die Standardtherapie. Wir berücksichtigen für diesen Rapid Review ausschließlich Ergebnisse von Patient:innen, die Anifrolumab in der zugelassenen Dosierung von 300 mg erhielten. Drei der fünf inkludierten Studien wurden von uns mit einem hohen Bias-Risiko bewertet.
Resultate
- Therapieansprechen nach 52 Wochen – British Isles Lupus Assessment Group–based Composite Lupus Assessment (BICLA): In einer Meta-Analyse von drei Studien (926 Patient:innen) war das Therapieansprechen, gemessen mit dem kombinierten Endpunkt BICLA, bei Patient:innen, die mit Anifrolumab behandelt wurden, statistisch signifikant häufiger als bei Patient:innen, die Placebo erhielten (44,9 Prozent [206 von 459] versus 28,3 Prozent [132 von 467]; relatives Risiko [RR] 1,59; 95% Konfidenzintervall [KI] 1,32–1,92).
- Therapieansprechen nach 52 Wochen – Cutaneous Lupus Erythematosus Disease Area and Severity Index (CLASI): Eine Meta-Analyse von drei Studien (185 Patient:innen) ergab ein statistisch signifikant größeres CLASI-Therapieansprechen mit Anifrolumab als mit Placebo (52,1 Prozent [50 von 96] versus 39,3Prozent [35 von 89]; RR 1,60; 95% KI 1,15–2,22).
- Alle unerwünschten Ereignisse innerhalb von 52 Wochen: Patient:innen, die mit Anifrolumab behandelt wurden, hatten statistisch signifikant mehr unerwünschte Ereignisse als Patient:innen mit Placebo. Dies zeigte eine Meta-Analyse von fünf Studien (1042 Patient:innen; 88,6 Prozent [458 von 517] versus 81,1 Prozent [426 von 525]; RR 1,09; 95% KI 1,03–1,14).
- Schwere unerwünschte Ereignisse innerhalb von 52 Wochen: Unter einer Therapie mit Anifrolumab zeigte sich in einer Meta-Analyse von fünf Studien (1042 Patient:innen) hinsichtlich schwerer unerwünschter Ereignisse kein statistisch signifikanter Unterschied (13,2 Prozent [68 von 517] versus 16,8 Prozent [88 von 525]; RR 0,81; 95% KI 0,57–1,15).
Stärke der Evidenz
Anifrolumab führt möglicherweise zu einem häufigerem Therapieansprechen, gemessen mit BICLA und CLASI, als ein Placebo.
Stärke der Evidenz
Anifrolumab führt etwas häufiger zu unerwünschten Ereignissen als ein Placebo.
Stärke der Evidenz
Anifrolumab führt möglicherweise nicht häufiger zu schweren unerwünschten Ereignissen als ein Placebo.
Ausführliche Beantwortung
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