Verlängert Vitamin D bei Krebs das Leben?

Anfrage

Gibt es Studien, die untersuchen, ob die Gabe von Vitamin D die Überlebenszeit von KrebspatientInnen verlängert, und wenn ja, in welcher Dosierung?

Ergebnisse

Studien

Wir fanden vier randomisierte kontrollierte Studien, die 781 PatientInnen mit Ösophagus-, Magen- oder Dickdarmkarzinom (1, 2), nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (3) oder Prostatakarzinom (4) umfassen. Drei Studien untersuchten, ob eine Vitamin-D-Gabe besser wirkt als Placebo, um das Überleben bei Krebs zu verlängern (1, 3, 4). Eine weitere Studie verglich eine höhere mit einer niedrigen Vitamin-D-Dosis (2). Die Studien beobachteten ihre TeilnehmerInnen über einen Zeitraum von einem bis 3,5 Jahren (Median).

Resultate   

  • Vitamin D im Vergleich zu Placebo
    Die größte und methodisch beste Studie untersuchte 417 PatientInnen mit Ösophagus-, Magen- oder Dickdarmkarzinom im Stadium I bis III (1). Ein Teil der PatientInnen erhielt bis zum Ende der Studie täglich 2000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D, die Mitglieder der Vergleichsgruppe bekamen Placebo. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate war in beiden Gruppen ähnlich (82 Prozent [206 von 251] vs. 81 Prozent (135 von 166)], der Unterschied zwischen den Gruppen nicht statistisch signifikant (HR [Hazard Ratio]: 0,95; 95% KI: 0,57–1,57; p=0,83). Auch die beiden anderen Studien zeigten ein ähnliches Ergebnis (Tabelle 1) (3, 4).

 

  • Hohe Dosis im Vergleich zu niedriger Dosis
    Im Rahmen einer Studie wurden 139 PatientInnen mit bereits metastasiertem Dickdarmkarzinom in zwei Gruppen geteilt. Während 14 bis 15 zweiwöchigen Chemotherapie-Zyklen erhielt die eine Gruppe eine hohe Vitamin-D-Dosis: Im ersten Zyklus waren es 8000 IE Vitamin D täglich, in den nachfolgenden Zyklen 4000 IE pro Tag. Die PatientInnen der Vergleichsgruppe bekamen im gleichen Zeitraum eine viel geringere Menge Vitamin D, nämlich während jedes Chemotherapie-Zyklus 400 IE pro Tag. In beiden Gruppen überlebten die PatientInnen im Schnitt 24 Monate (Median, p=0,43).
    Das Vertrauen in die Ergebnisse ist in Abbildung 1 dargestellt. Ein Überblick über die Ergebnisse findet sich in Tabelle 1 und 2 im Anhang.

 

Ergebnisse im Überblick:

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