Pharynx-Stimulation bei Dysphagie nach Schlaganfall

Anfrage

Führt ein Gerät, das die Pharynx-Muskulatur elektrisch stimuliert, bei Patienten und Patientinnen mit Schlaganfall zu einer Verbesserung der Schluckstörung und damit zu einer Reduktion von Morbidität und Mortalität?

Ergebnisse

Studien

Zu dieser Fragestellung fanden wir eine methodisch gut durchgeführte systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analysen mit, abhängig vom gemessenen Endpunkt, bis zu vier eingeschlossenen Studien sowie eine randomisiert kontrollierte Studie (RCT) mit 69 Personen. (1, 2) Alle Studien untersuchten, ob eine elektrische Pharynx-Stimulation (PES) bei Patienten und Patientinnen mit einer Dysphagie nach Schlaganfall wirksamer ist als eine Schein-Intervention, um Mortalität, Pneumonie-Risiko und Dysphagie zu reduzieren.

Resultate

Der aktuelle RCT und die Meta-Analyse untersuchten, ob elektrische Pharynx-Stimulation die Sterblichkeit und das Risiko für Pneumonien bei PatientInnen mit Dysphagie nach einem Schlaganfall verbessern kann. Außerdem untersuchte die Studie, wie sehr sich Dysphagie-Symptome, die mit einer Dysphagia Severity Rating Scale (DSRS) gemessen wurden, unter der Pharynx-Stimulationstherapie verbesserten. Die Skala bewertet, ob die Patienten und Patientinnen die Nahrung selbstständig aufnehmen können und ob sie eine Diät brauchen, die den Schluckakt erleichtert. Bezüglich der Dysphagie-Symptome zeigte sich kein Unterschied zwischen Pharynx-Stimulation und Schein-Intervention. Auch hinsichtlich respiratorischer Infekte und Pneumonien und der Rate an verstorbenen Personen zeigten die Ergebnisse der beiden Publikationen keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Pharynx-Stimulation und Schein-Intervention.
Unerwünschte Ereignisse, die mit der elektrischen Stimulation in Zusammenhang gebracht werden konnten, wurden von einem RCT berichtet. Durch die sehr geringe Fallzahl war das Ergebnis jedoch weder statistisch signifikant noch aussagekräftig.

Stärke der Evidenz

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Insgesamt gibt es keinen Nachweis, dass eine Pharynx-Stimulation wirksamer ist als eine Schein-Intervention, um bei Personen mit Dysphagie und Schlaganfall Morbidität und Mortalität zu reduzieren. Aufgrund der geringen Fallzahlen und der damit verbundenen Unsicherheit haben wir die Stärke der Evidenz als gering eingestuft. Verglichen mit dem ersten Rapid Review zu dieser Frage im November 2016 ist unsere Einschätzung also gleichgeblieben.

 

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